21 Longboard-Schaukel

Basisübungen

  • Besteigen des Longboards, Einnehmen einer ruhigen beidbeinigen Standposition in der Plattenmitte und die Ketten mit beiden Händen sicher umfassen
  • bewusstes Anstoßen, Ausgleichen bzw. Reduzieren der Schwingungen

Variationen

  • sportartspezifische Körperhaltungen (Skater, Surfer, etc.) einbauen
  • maximal zwei (2) Personen stehen gemeinsam auf dem Longboard und kontrollieren das Schwingungsverhalten

Trainingswirkungen

  • Verbesserung der Propriozeption – Ansprechbarkeit der Sinnesorgane im Körperinneren, speziell im Bereich des Sprung- und Kniegelenks
  • Verbesserung der Koordination – speziell Gleichgewicht und Rhythmusfähigkeit
  • Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur – insbesondere Fußgelenk und Knie

Sicherheitshinweise

  • Vorsichtiges Betreten des Longboards (Rutschgefahr) und kontrolliertes Verlassen!
  • Der Schwingungsbereich darf nicht betreten werden!
  • Maximal zwei (2) Personen dürfen das Gerät gleichzeitig nutzen – andere Nutzer dürfen nicht vom Board gestoßen werden!
  • Bei Regen, Tau, Eis und Schnee besteht Rutsch- und Verletzungsgefahr, daher darf das Gerät nicht benutzt werden!

22 Pendelwurf

Basisübung

das Wurfgerät so geschickt abwerfen, dass die zusammenstehenden Metallbügel von hinten wieder
durchquert werden

Variationen

  • beidarmiges Stoßen (vor der Brust) oder Werfen (über Kopf)
  • einarmiges Stoßen oder Werfen mit der rechten und der linken Hand
  • mit dem Wurfgerät die Metallbügel von vorne durchqueren

Trainingswirkungen

  • Verbesserung der Stoß- und Wurfkoordination
  • Verbesserung der Arm-, Schulter- und Rumpfkraft

Sicherheitshinweise

  • Nicht im Pendelbereich des Wurfgerätes stehen – auf das zurückpendelnde Wurfgerät achten!
  • Geräteteile nicht beklettern!
  • Das Wurfgerät nicht außerhalb des vorgegebenen Aktionsraumes verwenden!

24 Balancierwald

Basisübung

von einem Podest zum nächsten über die unterschiedlichen Verbindungen balancieren

Variationen

  • Fixieren der Arme an den Hüften
  • Zusatzaufgaben einbauen – z.B. in die Knie gehen, Stab balancieren, Trinkflasche fangen
  • rückwärts oder aneinander vorbei gehen

Trainingswirkungen

  • Verbesserung der Steuerungskompetenz und einer mehrdimensionalen Koordinationskompetenz – insbesondere Gleichgewicht und Differenzierung
  • Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur – insbesondere Fußgelenke und Knie

Sicherheitshinweise

  • Aufsteigen und Balancieren zu Beginn mit sicherndem Partner – Sicherheit geht immer vor Geschwindigkeit!
  • Es dürfen maximal drei (3) Nutzer auf einem Teilstück sein!
  • Bei Regen, Tau, Eis und Schnee besteht Rutsch- und Verletzungsgefahr, daher darf das Gerät nicht benutzt werden!

25 OH-Liege

Basisübungen

  • Einnehmen einer ruhigen Position auf der unteren Liegefläche
  • Erfühlen der Schwingungen, bewusstes Reduzieren und auch moderates Verstärken der Schwingungen
  • entspannen, ausruhen und den Ausblick genießen

Variationen

  • unterschiedliche Sitz- und Liegepositionen einnehmen
  • auf die obere Liegeebene klettern oder in der Hängematte ausruhen
  • das Netz von der unteren Ebene greifen und nach unten hängend klettern

Trainingswirkungen

  • Verbesserung der psychischen Regeneration
  • Verbesserung der Koordination mit dem Schwerpunkt Gleichgewicht über das vestibuläre System (Wahrnehmung zur Lage, Schwerkraft und Bewegung)
  • beim Klettern ganzheitliche Kräftigung der eingesetzten Muskulatur

Sicherheitshinweise

  • Vorsichtiges Setzen bzw. Hinlegen – kein Springen oder Schwingen mit großen Amplituden!
  • Es dürfen maximal vier (4) Nutzer gleichzeitig auf der Liege sein – andere Nutzer dürfen nicht vom Gerät gestoßen werden!
  • Bei Regen, Tau, Eis und Schnee besteht Rutsch- und Verletzungsgefahr, daher darf das Gerät nicht benutzt werden!

26 Raumteiler

Basisübung

Durchqueren der beiden Raumteiler im langsamen Gehen, und mit geschmeidigen, fließenden
Bewegungen ohne dabei die Stangen und Platten zu berühren

Variationen

  • mit anlegten Armen an den Körper die Strecke bewältigen
  • Mehrere Nutzer gehen in unterschiedlichen Richtungen aneinander vorbei.
  • Mehrere Nutzer fassen sich an den Händen und bewältigen die Aufgabe als Schlange.
  • Augen schließen und Hindernisse ertasten oder von einem Partner Infos zur Wegführung erhalten
  • koordinative Zusatzaufgaben einbauen – z.B. einen Stab balancieren

Trainingswirkungen

  • koordinatives Aufwärmen – Ganzkörperbewegungen mit geringen Amplituden
  • Verbesserung der Koordination – z.B. räumliche Orientierung, Steuerungskompetenz, Präzision und Gleichgewicht
  • Verletzungsprophylaxe!

Sicherheitshinweise

  • Das Durchsteigen zu Beginn mit sicherndem Partner – Bewegungssicherheit geht immer vor Geschwindigkeit!
  • Auf alle Körperteile beim Durchqueren achten!

Gemeindeblatt Bad Neualbenreuth-Sibyllenbad

Was gibt es Neues in Bad Neualbenreuth und im Sibyllenbad: Veranstaltungen, Feste, die Öffnungszeiten der Gaststätten und Vieles mehr für alle Gäste aus Nah und Fern – Schauen Sie einfach mal rein!

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Online-Buchung Unterkünfte

Direkt beim Vermieter buchen

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Sauna-Aufgüsse im Sibyllenbad

11:50 UhrSalzpeeling in der Dampfsauna
12:30 Uhr„Zitronige Begrüßung“
13:30 UhrWald- und Wiesenaufguss“
14:30 Uhr„Leckeres Früchtchen“
15:30 UhrKlangschalenaufguss
16:30 Uhr„Wünsch Dir was“
17:30 Uhr „Leckeres Früchtchen“
18:30 UhrSalz-Aufguss
19:30 Uhr„Frische-Kick“
20:00 Uhr„Jungbrunnen-Pflege“ in der Dampfsauna
20:30 Uhr„Wünsch Dir was“

Automatische Aufgüsse

  • in der Mühlensauna zur Viertel- und Dreiviertel-Stunde
  • in der Zirbensauna alle 30 Minuten ab 10.30 Uhr

Unser Wellness-Team bietet Ihnen die größtmögliche Abwechslung bei den Sauna-Aufgüssen. Lassen Sie sich überraschen oder sprechen Sie unsere Mitarbeiter bei Wünschen einfach an. Bitte beachten Sie, dass Aufgüsse nur durch unsere qualifizierten Mitarbeiter ausgeführt werden dürfen. Wir wünschen Ihnen gute Erholung und einen entspannenden Sauna-Aufenthalt.

Saunagarten

Im Frühjahr 2022 wurde der Saunagarten neu gestaltet und mit neuen Liegen ausgestattet. Die nun ebene Liegewiese sorgt für bequemeren Zugang und mehr Liegekomfort. Liebevoll wieder bepflanzt wurde er durch Sibyllenbad-Gärtner Patrick Schön. Ruhe und Erholung finden die Gäste am Bachlauf mit Wasserfall und Naturteich. Ein prickelndes Wohlfühl-Erlebnis genießen Sie im ca. 36° C warmen Heilwasser-Außenwhirlpool mit Kohlensäure-Mineralheilwasser.

Ein schattiges Plätzchen findet sich im Saunagarten oder in den geschützten Innenhöfen.

Physiotherapeut (m/w/d)

in Teil- oder Vollzeit

ARBEITEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN!!

Wir bieten:

  • abwechslungsreiche Tätigkeit durch Therapiemaßnahmen an der Bank und im Heilwasserbecken
  • Arbeiten mit Gruppen bei Präventionskursen wie Muskelentspannung nach Jacobsen, Aquafitness und Nordic Walking – auch im Außenbereich
  • individuelle, flexible Arbeitszeitmodelle
  • Termintaktung inkl. bezahlter Pufferzeiten und zusätzlicher Dokumentationszeit
  • Unterstützung bei Fortbildungen
  • attraktives Umfeld des Arbeitsplatzes zur Pausen -und Freizeitgestaltung
  • unbefristetes Arbeitsverhältnis
  • Bezahlung in Anlehnung an den TVÖD-VKA
  • betriebliche Altersvorsorge, Zuschuss für vermögenswirksame Leistungen, JobRad
  • kostenfreie Nutzung der Bade- und Saunalandschaft sowie Synchro-Trainingszirkel des Sibyllenbades in der Freizeit

Ihr Profil:

  • abgeschlossene Berufsausbildung als Physiotherapeut/in, gerne auch Berufseinsteiger
  • weitere qualifizierende Fachkurse sind wünschenswert
  • engagierte und zuverlässige Arbeitsweise

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!

Bitte per Mail an tanja.bauer@sibyllenbad.de oder schriftlich an

Kurmittelhaus Sibyllenbad
Frau Tanja Bauer
Leitung Personal
Kurallee 1
95698 Bad Neualbenreuth

Bei Fragen steht Ihnen Frau Bauer unter Tel. 09638 933-100 gerne zur Verfügung.

Radeln durch die unberührte Natur

…einfach aufsteigen

Genießen ­Sie­ einen­ Ausflug ­mit ­dem Fahrrad oder E-­Bike über sanfte Höhen, idyllische Täler und durch sehenswer­te Orte und verbinden so sportliche Aktivitäten mit kulturellen Erlebnis­sen.
Erkunden Sie die wunderschöne Mittelgebirgslandschaft rund um Bad Neualbenreuth von gemütlichen Touren bis hin zu anspruchsvollen Strecken, z. B. auf den Tillenberg.

Radkarten und Touren

Alle wichtigen Unterlagen, von Radeltipps über Radkarten bis hin zu interessanten Informationen erhalten Sie in der Gäste-­Information Bad Neualbenreuth.

Geführte Radtouren

Während der Sommermonate bieten wir Ihnen immer am letzten Samstag eines Monats eine geführte Radtour ins benachbarte Tschechien an. Erfahren Sie Interessantes über unsere Nachbarn, genießen Sie die Tour und lassen Sie den Tag bei einer Einkehr ausklingen.

Fahrrad- und E-Bike-Verleih

Sie möchten die reizvolle Landschaft rund um Bad Neualbenreuth mit dem Rad erkunden, Ihr Fahrrad aber zu Hause lassen? Kein Problem! In der Gäste­Information direkt am Marktplatz haben Sie die Möglich­keit, sich Fahrräder oder E-­Bikes auszuleihen.

Kontakt:
Gäste-Information Bad Neualbenreuth
Marktplatz 10
95698 Bad Neualbenreuth
Tel. 09638 933­250

Auf dem Tourenportal der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald erhalten Sie ausführliche Tourenbeschreibungen auch zum Herunterladen.

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Radtouren Bad NeualbenreuthHerunterladen

Golfclub Stiftland

Ihr Golfparadies am Mittelpunkt Europas

Die 27 Bahnen des Golfclub Stiftland liegen in der wunderbaren Landschaft am Fuße des Tillenbergs nahe der tschechischen Grenze. Hoheitsvoll blickt der Tillenberg mit seinen fast 1000 Metern auf den Golfplatz, hält manche Wetterströmung ab und ist für das ausgezeichnete Mikroklima verantwortlich. Hier macht Golfen richtig Spaß! Das gemütliche Clubhaus mit seiner riesigen Sonnenterrasse liegt inmitten der Anlage. Nach dem Golfen können Sie unser italienisches Restaurant genießen und sich anschließend vom vielfältigen Angebot des nahe gelege­nen Sibyllenbades verwöhnen lassen. Der viertälteste Club der Oberpfalz bietet Ihnen:

  • hervorragende Platzverhältnisse
  • attraktive Turniere
  • günstige Mitgliedsbeiträge, auch für Fernmitglieder
  • tolle Schnupperangebote
  • gemütliches Clubhaus
  • familiäre Club­-Atmosphäre
  • 10,00 € Ermäßigung bei Vorlage der Gästekarte Bad Neualbenreuth

Bad Neualbenreuth als idealer Ausgangspunkt für Golfsafaris:

Nur jeweils 30 Autominuten ent­fernt von unserer Anlage liegen die Golfclubs Schwanhof und Schloss Fahrenbach in Deutschland, sowie die Golfclubs Marienbad, Königswart, Franzensbad, Falkenau, Karlsbad und Cihelny auf tschechischer Seite.

Kontakt: Golfclub Stiftland
Ottengrün 50
95698 Bad Neualbenreuth
Tel. 09638 1271 · Fax: 09638 1227
e­mail: info@gc­stiftland.de
www.gc­stiftland.de
www.golf­prosim.de

Bad Neualbenreuth …einfach heilsam

Ruhe – Erholung – Wellness – Gesundheit – aktiv sein – Wald – Natur

Das ist für Sie der perfekte Urlaub? Dann sind Sie bei uns in Bad Neualbenreuth genau richtig! Idyllisch eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Oberpfälzer Waldes liegt der Markt Bad Neualbenreuth – Ihr naturnahes Heilbad. Liebevoll erhaltene Egerländer Fachwerkhöfe, barocke Kirchen großer Baumeister, versteckt gele­gene Waldkapellen, unser Heimat­museum – all das zeugt von lebhafter, geschichtsträchtiger Vergangenheit und stolzer Tradition.

Zahlreiche Gaststätten in der Tillengemeinde verwöhnen Sie mit Ober­pfälzer Spezialitäten, einheimischen Fischgerichten, böhmischen ­Schmankerln ­oder ­raffinierten ­Menüs­ in einem mehrfach ausgezeichneten Feinschmecker­-Restaurant. Die unberührte Natur der waldreichen Mittelgebirgslandschaft lässt sich auf über 300 Kilometern neu markierten Wanderwegen erleben. Herrliche Panoramen, schier end­lose Weiten an Wald und geologische Besonderheiten sowie grenzüber­schreitende Entdeckungstouren laden zur Aktiv­-Entspannung ein. Unternehmen Sie eine Fahrradtour zu bekannten Sehenswürdigkeiten oder geschichtsträchtigen Orten und genießen Sie die Kultur und Natur des Oberpfälzer Waldes.

Informationen und Prospektbestellung:
Gäste-Information Bad Neualbenreuth-Sibyllenbad
Marktplatz 10
95698 Bad Neualbenreuth
Tel: 09638 933-250
Fax: 09638 91133
neualbenreuth@sibyllenbad.de
www.badneualbenreuth.de

 

Unser Wald – die dritte Kraftquelle in Bad Neualbenreuth-Sibyllenbad – Waldgesundheitstraining

Wald tut gut. – Durchatmen und Entspannen!

„Shinrin yoku“ sagt man in Japan dazu. Das übersetzt man am treffendsten mit „Waldatmosphäre atmen“ oder „in die Waldatmosphäre eintauchen“. Eine ganze Reihe wissenschaftlicher Studien belegen, dass dieses Eintauchen in die Waldatmosphäre das körperliche und geistige Wohlbefinden steigert. Es ist eine natürliche Gesundheitserhaltungs- und Entspannungs-Methode, wirkt verschiedenen Stress-Faktoren entgegen und lindert z.B. Schlafstörungen, Aggressivität, Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivität und sogar Schmerzen. Die Bad Neualbenreuth und das Sibyllenbad umgebenden, weitläufigen Wälder sorgen für ein gutes Klima und umschließen das jüngste Heilbad Bayerns wie eine Insel inmitten eines Meeres der Ruhe und Entspannung.

Beim Waldgesundheitstraining begegnen Sie der Natur auf Schritt und Tritt, mit viel Spiel für Raum und Zeit. Wir konzentrieren uns wieder ganz auf unsere Sinne – es geht darum den Wald zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken. Wir stellen mit unserer Wahrnehmung eine direkt fühlbare Beziehung zur Natur her. Die Übungen finden im Wesentlichen ohne viele Worte und sehr langsam statt. Dabei wird versucht, die Alltagsgedanken so weit wie möglich zu reduzieren oder ganz auszublenden. Dies wirkt auf den ersten Blick ungewohnt, fast unmöglich. Wichtig ist, sich darauf einlassen zu können und zu wollen, um sich und der Natur neu zu begegnen, diese Begegnung neu zu erfahren. Jedes Waldgesundheitstraining läuft individuell ab. Das liegt in der Natur der Sache: Unter dem Einfluss jedes einzelnen Teilnehmers einer Gruppe finden sich täglich andere Voraussetzungen im Wald. Unterschiedliche Witterung und die Wachstumsstadien begleiten uns durch den Jahreszyklus und machen jedes Waldgesundheitstraining zu einem einmaligen Erlebnis. Nutzen Sie das Geschenk unserer Natur – bauen Sie Stress ab, stärken Sie Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit.

„Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.“ (Bill Mollison)

Bis bald im Wald!

Online-Buchung Eintrittstickets und Erlebnisse


Mit der Buchung kommt ein Vertrag unmittelbar mit dem Erlebnis-Anbieter zustande. Betreiber der Online-Buchung ist OBS OnlineBuchungService GmbH (Vermittler).

Angebote in der Wellnesslandschaft

Gönnen Sie sich entspannende Massagen, pflegende Packungen oder eine Hautpflege im Rasulbad unterm strahlendem Sternhimmel. Zum Verschenken oder selber Genießen bieten wir Ihnen Tageswellness-Pakete allein oder zu zweit an. Ganz bequem aus einer Hand erhalten Sie Eintritt für den gesamten Aufenthalt, Anwendungen sowie Übernachtung mit Halbpension bei unseren Pauschalangeboten mit Übernachtung.

Gern steht Ihnen unsere Gästeservice unter Tel. 09638 933-0 bei Fragen zur Seite.

Waldgesundheitstraining in Bad Neualbenreuth-Sibyllenbad

Wie funktioniert ein Waldgesundheitstraining?

Zu Beginn jedes Trainings werden die Teilnehmer langsam vom Alltagstempo an den Takt der umgebenden Natur herangeführt, um auch mit den Gedanken im Wald ankommen zu können. Im weiteren Verlauf wird durch Übungen die Wahrnehmung für die eigene Person und das natürliche Umfeld vertieft. Anhand von Atem- und Achtsamkeitsübungen werden die Sinne geschärft und ein intensives Erleben des Ökosystems Wald ermöglicht. So können die Teilnehmer ganz in die Atmosphäre des Waldes eintauchen, mit all seinen positiven Eigenschaft für den menschlichen Organismus. Den Höhepunkt findet jede Trainingseinheit in einer intensiven Zeit für jeden Teilnehmer mit sich selbst und der Ruhe und Stille der ihn umfangenden Natur. Zum Abschluss gibt es noch Anregungen für die Weiterführung im eignen Alltag nach Hause mit.

Was bringt uns das Waldgesundheitstraining?

Ein Aufenthalt im Wald wirkt beruhigend und entspannend, er sorgt für körperliche und mentale Regeneration und Stärkung.

Das Waldgesundheitstraining bietet einen guten Ausgleich zu den heutigen Anforderungen aus Beruf- und Privatleben. Reizüberflutung, hohe Geschwindigkeit, ständige Erreichbarkeit, Digitalisierung, Komplexität der Medien, zu wenig Bewegung und häufiger Aufenthalt in Räumen können uns sowohl körperlich als auch psychisch schaden. Die Folge können Überforderungen, Burn-out, Blockaden, Depressionen und Angstzustände sein.

Das Waldgesundheitstraining bringt Leichtigkeit in den Alltag zurück, es lässt zur Ruhe kommen und gibt die Möglichkeit wieder stressresistenter, beweglicher und damit auch gesünder zu leben. Es ist eine ganzheitliche Gesundheitsförderung, von der Stärkung des Immunsystems über die gezielte Entspannung bis hin zu mehr Ausgeglichenheit. Der Naturkontakt stärkt das Selbstvertrauen, reduziert das tägliche Gedankenkarusell und steigert das emotionale Wohlbefinden. Der Aufenthalt im Wald verringert die Konzentration an Stresshormonen und vermindert Anspannung, Wut, Depression und Erschöpfung.

Wissenschaftliche Studie beweisen die heilsamen Auswirkungen von achtsamen Waldaufenthalten auf die Schlafgesundheit, die kognitive Leistungen und das Gedächtnis sowie die Aufmerksamkeit und auch den Body-Mass-Index. Sie wirken sich positiv bei Hyperaktivität (ADHS) und Depressionen aus, sowie auf das Immunsystem und den Blutdruck und helfen bei Atemwegserkrankungen oder Schmerzen.

Voraussetzung zur Teilnahme

Für die Teilnahme an einem Waldgesundheitstraining ist ein normaler gesundheitlicher Allgemeinzustand sowie Trittsicherheit und ausreichende Beweglichkeit notwendig.

Dauer und Termine

Die Dauer eines normalen Trainings beträgt ca. 3 Stunden. Zum Herantasten an die Thematik gibt es auch Waldschnupper-Trainings mit ca. 2 Stunden. Regelmäßige Termine für das Waldgesundheitstraining werden (max. zwei Monate im Voraus) auf sibyllenbad.de unter Veranstaltungen (Führungen und geführte Wanderungen) bekannt gegeben. Auf Anfrage sind weitere Termine für Gruppen ab fünf Personen möglich.

Alle Termine für das Waldgesundheitstraining und weitere geführte Wanderungen erfahren Sie unter der Rubrik Führungen und geführte Wanderungen auf der Veranstaltungs-Seite.

Anmeldung und Informationen:

Gäste-Information Bad Neualbenreuth
Marktplatz 10, 95698 Bad Neualbenreuth
Tel. 09638 933-250
badneualbenreuth@sibyllenbad.de

Bitte achten Sie auf der Witterung angepasste Kleidung und festes Schuhwerk. Das Betreten des Waldes erfolgt auf eigene Verantwortung. Veranstalter und Durchführer übernehmen keine Gewähr. Bei Sturm, Gewitter und starkem Regen kann die Veranstaltung kurzfristig verschoben werden.

Durchführung des Waldgesundheitstrainings: Beate Ott, Michael Rückl
Veranstalter: Kurmittelhaus Sibyllenbad

 

Ruheräume im Sibyllenbad

Genießen Sie die Ruhephase nach dem Saunagang in individuellen Ruhebereichen. Charakteristisch sind viele kleine abgeschlossene oder abgetrennte Bereiche im modernen Bauhausstil. So findet jeder Gast den perfekten Platz zum Ausruhen. Bei schönem Wetter lockt der herrlich angelegte Saunagarten mit Heilwasser-Whirlpool und Liegewiese die Gäste ins Freie. Bei frostigen Temperaturen sind das Kaminzimmer oder der Ruheraum mit Wasserbetten beliebt. Ein sinnliches Erlebnis ist auch der Brotbackraum, der an gute alte Traditionen erinnert. Im windgeschützten Innenhof werden Frühjahr und Spätherbst zum angenehmen Freiluft-Erlebnis. Kühle Getränke, Snacks, Kaffee- und Kuchen sowie Eis-Spezialitäten genießen Sie in der Oase (Saunabistro) oder der Terrasse.

Die radonhaltige Katharinenquelle – Indikationsliste Radontherapie und Quellwirkstoffe

Indikationsliste für die Radontherapie im Sibyllenbad

Chronisch entzündliche rheumatische Erkrankungen

  • Morbus Bechterew und andere Spondylarthropathien
  • Chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankungen
  • Chronische Arthritis urica (Gicht)
  • Psoriasisarthropathie
  • Polymyalgia rheumatica (Weichteilrheumatismus)

Chronisch degenerative (nicht entzündliche) rheumatische
Erkrankungen

  • Degenerative Erkrankungen der Gelenke (Arthrosen)
  • Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule (Aondylosen, Spondylarthrosen, Osteochondrosen) einschließlich Zustand nach Bandscheibenoperation
  • Osteoporose

Fibromyalgie-Syndrom

Zustand nach orthopädischen Operationen (z. B. künstliches
Hüft- oder Kniegelenk)

Neuralgien, Neuritiden und Polyneuropathien

Multiple Sklerose

Erkrankungen der Atemwege wie z. B. chronische Sinusitis
und allergische Rhinitis

Steigerung der Lebensqualität

  • Körperliches Leistungsdefizit (nach Überanstrengung, nach
    Krankheit bzw. Unfall oder Operation)
  • Altersprävention (Geroprophylaxe)

Zustand nach Herzinfarkt, Schlaganfall, Gefäßerweiterung
mit und ohne Stent

Erfahrungen von Patienten mit Restless Legs-Syndrom (RLS) zeigen, dass auch beim Restless Legs-Syndrom Besserung eintritt. Informationen erhalten Sie bei Josef Hofbauer (Gründer der Selbsthilfegruppen Weiden, Passau, und Deggendorf sowie ehemaliger Leiter der Selbsthilfegruppe Regensburg) unter E-Mail: josef.hofbauer@web.de.

Kontraindikationen bei Radon-Bädern

  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Akute Stadien der in den Heilanzeigen genannten Erkrankungen
  • Akute Infektionskrankheiten
  • Schwere Herzmuskelschwäche
  • Schwangerschaft
  • Behandlung von Kindern

Krebspatienten wird eine Radontherapie erst nach einem Jahr Wartezeit nach der Chemo- oder Strahlentherapie empfohlen. Eine Rücksprache mit dem leitenden Badearzt ist erforderlich.

Bei medizinischen Fragen können Sie gerne die Telefonsprechstunde unseres leitenden Badearztes nutzen.

Radonbäder werden im Sibyllenbad nur nach ärztlicher Verordnung abgegeben.

Die wichtigsten Quellwirkstoffe der radonhaltigen Katharinenquelle je Liter Heilwasser

Radongehalt (222Rn) 83,5 nCi/l bzw. 3100 Bq/l
   
Kationen (mg/l)
 
Natrium (Na+) 19,7
Calcium (Ca2+) 21,0
Magnesium (Mg2+) 6,4
Eisen (Fe2+ , Fe 3+) 1,3
   
Anionen (mg/l)  
Fluorid (F) 0,2
Chlorid (Cl) 21,4
Sulfat (SO4 2-) 18,5
Hydrogencarbonat (HCO3-) 90,0
   
Quelltemperatur in °C
9,4

Weitere Informationen über unsere Heilwässer und Therapiemöglichkeiten erhalten Sie in unserem Heft Medizinische Informationen. Gerne schicken wir Ihnen das Heft nach Hause. Bitte nutzen Sie unsere Prospektbestellung oder fordern Sie das Heft telefonisch unter 09638933-250 an.

Unser Heft „Medizinische Informationen“

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Sibyllenbad medizinische Informationen Auflage 2025Herunterladen

Medizinische Informationen Sibyllenbad

Patienteninformation von Prof. Dr. Dr. Wolfgang A. Grunewald und Prof. Dr. Henning von Philipsborn

1. Vorbemerkung

Bad Neualbenreuth/Sibyllenbad im Oberpfälzer Wald, Heilquellenkurbetrieb, besitzt zwei ortsgebundene Heilwässer. 1964 wurde die Radon(Rn)-haltige Katharinenquelle erschlossen, 1990 die Kohlensäure(CO2)-haltige Sibyllenquelle, auch „Mineralsäuerling“ genannt, neu gefasst. Beide Heilquellen fördern Tiefenwässer, das sind Quellwässer von besonders hoher Reinheit. Die Bohrtiefe beträgt über 100 Meter. Der therapeutische Einsatz radonhaltiger Quellwässer (Rn-Balneotherapie) ist erst seit etwa 1900 bekannt. Der Umgang mit dem kohlensäurehaltigen Mineralwasser hingegen hat bereits eine lange Tradition. Schon im Jahr 1698 fasste das Kloster Waldsassen in der Nähe von Neualbenreuth („Säuerlingshammer“) einen Mineralsäuerling. Aus historischen Niederschriften ist bekannt, das sich diese Trinkquelle großer Beliebtheit erfreute und noch bis in die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts bei der hiesigen Bevölkerung einen hohen Stellenwert hatte. In dieser Zeit erkannte man auch, dass das CO2-haltige Mineralwasser in Form von Wannenbädern angewandt werden kann und in der CO2-Balneotherapie eine ganz eigene Wirkung erzielt. Im Sibyllenbad wird Rn-Balneotherapie wie auch CO2-Balneotherapie mit diesen beiden ortsgebundenen Heilwässern seit 1989 betrieben, zunächst in kleinem Umfang im Badehaus Maiersreuth, seit 1996 mit erhöhter Wannenkapazität im Kurmittelhaus, der überwiegende Anteil (über ¾) als Radon-Bäder.

2. Radon-Balneotherapie

a) Radonbad

Radon ist ein hochflüchtiges Edelgas, das im Quellwasser gelöst ist und als schwach radioaktives Element mit einer Halbwertszeit von 3,8 Tagen zerfällt. Diese Eigenschaften erfordern eine spezielle Technik, um genügend Radon von der Quelle zum Ort der Behandlung in der Radonwanne zu erhalten. In den Wannen des Sibyllenbades herrscht eine Radonkonzentration zwischen 1.600 und 2.000 Becquerel pro Liter (Bq/L). Dies ist etwa das Dreifache des Gehaltes von 666 Bq/l, der als Mindestgehalt vorgeschrieben ist, um als radonhaltige Heilquelle anerkannt zu werden. Es reicht also nicht, den Radon-Quellgehalt herauszustellen, entscheidend ist der Radongehalt in der Wanne und dieser ist in den Radonbädern des Sibyllenbades optimal. Im Radonbad nimmt der Patient Radon über die Haut und über die Lunge auf und gibt es nach der Verteilung im Körper über die Lunge wieder ab. Während dieses so genannten Radontransfers zerfällt ein kleiner Teil des Radons in seine Folgeprodukte. Auf der Haut und im Körper des Patienten löst dieser Zerfallsprozess die dem Radon eigene biopositive Wirkung aus. Die Unbedenklichkeit dieses Prozesses für den Patienten wird in einem gesonderten Abschnitt behandelt. Die Radon-Balneotherapie im Sibyllenbad umfasst eine Serie von 10 bis 12 Einzelbädern von 20 Minuten Dauer bei 36° C Wassertemperatur. Eine geringere Anzahl Wannenbäder mindert deren Effizienz. Eine Anzahl unter drei bis vier Bädern ist, wegen möglicher Zwischenreaktionen, nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Die Wanne ist bis auf eine Öffnung am Kopfende abgedeckt. Das aus dem Wannenwasser austretende Radon wird so zur Einatmung in den Mund-Nase-Bereich der Patienten gelenkt (Best’sche Wanne). Nach jedem Radonbad ist eine Ruhezeit von 20 Minuten einzuhalten.

b) Wirkungsmechanismus und Wirkung

Das während des Radontransfers im Körper und auf der Haut zerfallende Radon gibt Alpha-Strahlen ab, die auf der Zellebene Prozesse auslösen, welche dem einzelnen Organ und schließlich dem gesamten Organismus zugute kommen. So wird bei diesem „low dosis“ Zerfallsprozess das Durchdringen weißer Blutkörperchen durch die Wand feinster Blutgefäße herabgesetzt, was die Schwellung im Bereich eines Entzündungsprozesses vermindert, wie sie beispielsweise bei Gelenkentzündungen auftritt. Vermindert wird auch die Freisetzung so genannter Sauerstoffradikale. Diese Sauerstoffradikale bewirken eine Destruktion beispielsweise des Knorpelgewebes. Nachgewiesen wurde die Freisetzung des von betroffenen Zellen gebildeten Zytokins TGF-ß, das entzündungshemmend wirkt sowie die Hemmung der Freisetzung des entzündungsfördernden Zytokins TNF-Alpha, das für die Schmerzentstehung entzündlicher Wirbelsäulenprozesse und für die knochenabbauende Wirkung bestimmter Zellen (Osteoklasten) verantwortlich gemacht wird. Beim kontrollierten Zelltod (Apoptose oder auch „Zellmauserung“) bewirkt der Radonzerfall eine von der Zelle ausgehende Immunmodulation, die zur Stabilisierung des körpereigenen Immunsystems für die Abwehr bestimmter Krankheitsprozesse und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des körpereigenen Reparaturmechanismus bei Schädigung des zelleigenen Erbgutes (DNA-Brüche) durch äußere Einwirkungen führt. Schließlich sei im Rahmen der entzündungshemmenden Wirkung des Radonzerfalls in niedriger Dosis das Stickstoffmonoxidsystem (NO-System) erwähnt. Die Stimmulation des Enzyms iNOS (induzierbare Stickstoffmonoxid-Synthase) kann die zell schädigende Wirkung des NO-Moleküls mindern. Bei diesen zellulären Prozessen ist der so genannte „Bystander Effekt“ von herausragender Bedeutung. Dieser besagt, dass die Wirkung an der vom Radonzerfall betroffenen Einzelzelle sich auf die nicht betroffenen Zellen der Umgebung ausbreiten kann, was eine „Globalisierung“ des Radonwirkungsmechanismus bedeutet. Neben diesen entzündungshemmenden Wirkungsmechanismen auf Zellebene wird die Stimulation von körpereigenem Cortisol an corticoidsynthetisierenden Membranen beschrieben, was diesen Wirkungsmechanismus des Radon noch unterstützt. Die hohe Fettlöslichkeit des Radon hat zur Folge, dass sich in lipidhaltigen Organstrukturen, das sind beispielsweise die hormonbildenden Drüsen unseres Organismus, Radon anreichert. So kann z.B. der Knochenstoffwechsel direkt über die Nebenschilddrüse beeinflusst werden, wie auch die vermindert sezernierenden Sexualorgane der Frau im Klimakterium, wodurch dem verstärkten Knochenabbau bei der Osteoporose der Frau entgegengewirkt werden kann. Durch Anreicherung von Radon in den fettreichen Markscheiden schmerzsensibler Nerven vermutet man eine direkte Wirkung des Radon auf die Schmerzintensität. Schließlich sei die direkte Wirkung des Radonzerfalls an der Haut erwähnt, wo es durch Radon zur vermehrten Bildung von feinsten Gefäßen kommt und dadurch wiederum zur Förderung der Wundheilung. Diese biopositive Wirkung beobachtet man sowohl bei schlecht heilenden Wunden (z. B. Ulcera bei chronischer Veneninsuffizienz) wie auch bei den Hautveränderungen der Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis).

Die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung der Radonbäder kann dazu führen, dass Rheumamittel, die bedrohliche bis lebensbedrohliche Nebenwirkungen wie Magenblutung etc. haben können, reduziert bzw. sogar zeitweise abgesetzt werden können.

c) Indikation und Kontraindikation

Mit dem Ausdruck „Rheumamittel“ am Ende des letzten Abschnittes ist das Stichwort für die Hauptindikation der Radonbalneotherapie gefallen, das „Rheuma“, im Fachausdruck die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Im einzelnen sind dies die chronisch entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule, allen voran die Spondylitis ancylosans (Bechterew´sche Erkrankung), die chronisch entzündlichen Erkrankungen der Gelenke, die Rheumatoid Arthritis (chronische Polyarthritis oder „Gelenkrheuma“) und Fibromyalgie. Neben den chronisch entzündlichen sind die chronisch degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule und Gelenke, d. h. die durch Abnutzung und Verschleiß verursachten rheumatischen Erkrankungen, die Arthrosen (Hüftgelenks-, Kniegelenks-, Fingergelenks-, Wirbelkörpergelenksarthrosen etc.) eine Indikation der Radonbalneotherapie. Hinzu kommen die nicht entzündliche Schädigung der Wirbelsäule (z. B. Bandscheibenschaden, Osteochondrose und Skoliose) und die Fibromyalgie. Alle diese Erkrankungen sind mehr oder weniger geprägt von Entzündung, Gewebsschwellung, Zerstörung von Knochen- und Knorpelgewebe sowie Schmerz unterschiedlicher Intensität, Qualität und Dauer. Ferner sind die durch erhöhte Harnsäure im Blut bedingte chronische Arthritis urica („Gicht“) sowie die bei Schuppenflechte auftretende Psoriasisarthritis zu erwähnen. Bei letzterer Erkrankung wirkt das Radon auch abmildernd auf die Hautveränderungen. Chronische entzündliche Veränderungen der Atemwege wie z.B. die chronische Bronchitis, sowie die durch Spastik und Zerstörung der Nervengewebe geprägte Multiple Sklerose (MS) sind ebenfalls Indikationen dieses Bereiches. Schließlich sei das durch Hormonmangel bedingte Klimakterium der Frau und die damit in Zusammenhang stehende Osteoporose und der von unterschiedlicher Qualität und Intensität gekennzeichnete Phantomschmerz nach Gliedmaßenamputation, die Neuralgie nach Borreliose (Neuroborreliose) und Gürtelrose (Zosterneuralgie), die Trigeminusneuralgie und die Polyneuropathie bei Zuckerkrankheit (diabetische Polyneuropathie) als Indikation der Radonbalneotherapie erwähnt. Auch bei diesen Erkrankungen kann Linderung eintreten.

Gegenanzeigen (Kontraindikationen) der Radonbalneotherapie sind:

  • akut entzündliche Prozesse
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Schwangerschaft
  • Kindesalter
  • konsumierende Erkrankungen bei bösartigen Tumoren

Nach Chemotherapie und Bestrahlung eines Tumorleidens werden im ersten Jahr nach der Behandlung keine Radonbäder abgegeben und zwar aus psychologischen Gründen. In dieser Zeit ist der betroffene Patient verunsichert und nahezu jeglicher Behandlung gegenüber voreingenommen. In manchen Ländern wird aber gerade in dieser Zeit die Radonbalneotherapie eingesetzt, um das geschwächte Immunsystem zu stärken. Nach einem Jahr Pause werden auch im Sibyllenbad die Radonbäder für diese Patienten wieder angewandt.

d) Unbedenklichkeit: Strahlung – unbedenklich und doch wirksam

Radon (-gas) und seine kurzlebigen, festen Folgeprodukte (auch Töchter genannt) können auf den menschlichen Körper auf vier Pfaden einwirken:

  1. nach Trinken von radonhaltigem Wasser über den Magen
  2. nach Einatmen von radonhaltiger Luft über die Lunge
  3. nach Baden in radonhaltigem Wasser über die Haut und Transfer von Radongas durch den Körper zur Ausatemluft
  4. nach Baden in radonhaltigem Wasser über die Alphastrahlung der auf der Haut deponierten Folgeprodukte

Bei der Sibyllenbader Radonbalneotherapie scheiden Pfad 1 und 2 aus. Es wird kein Wannenwasser getrunken. In der Atemluft ist wegen der hohen Luftwechselrate im Wannenraum die Aktivitätskonzentration der lungenwirksamen Folgeprodukte sehr niedrig und daher völlig unbedenklich, auch für das Personal, wie durch regelmäßige Messungen nachgewisen wird. Der Transfer von Radongas aus dem Wannenwasser über die Haut in den Blutkreislauf und in die Ausatemluft ist von uns mit speziellen Messmethoden untersucht und gemessen worden. Dies gilt auch für die durch ihre Alphastrahlung auf die unter der Hornhaut liegenden Hautzellen wirksamen Rn-Folgeprodukte. Für beide Beiträge zusammen beträgt die effektive Strahlendosis für eine Kur von 10 Radonwannenbädern im Sibyllenbad etwa 1 bis 2 mSv. Alle unsere Messungen sind auf mehreren wissenschaftlichen Fachtagungen vorgetragen und in angesehenen Fachzeitschriften publiziert worden und von der Fachwelt als zuverlässig anerkannt. Die Strahlendosen einer Sibyllenbader Radonbalneotherapie sind vergleichbar mit der mittleren jährlichen effektiven Dosis der Bevölkerung in Deutschland von 2,4 mSv mit einem Schwankungsbereich von 1 bis 10 mSv und somit völlig unbedenklich. Bei diesen kleinen Strahlendosen, die der Patient bei der Sibyllenbader Radonwannenkur erhält, fragt man sich natürlich, ob es für die Schmerzlinderung, die von zahlreichen Patienten bezeugt wird, auch eine wissenschaftliche Erklärung gibt? – Ja, es gibt sie (siehe Radon als Heilmittel, Therapeutische Wirksamkeit, biologischer Wirkungsmechanismus und vergleichende Risikobewertung, Deetjen, P., A. Falkenbacher, D. Harder, H. Jöckel, A. Kaul, H. v. Philipsborn, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2005, ISSN 1435-6309).

3. Kohlensäurebalneotherapie

a) Kohlensäurebad

Kohlensäure (CO2) ist im Heilwasser der Sibyllenquelle und zweiweiteren „Säuerlings“-Quellen, die dem Sibyllenbad zur Verfügung stehen, mit einem Gehalt zwischen 800 und 1.500 mg/l gelöst. Diese drei Quellen übersteigen den vom deutschen Bäderverband vorgeschriebenen Mindestgehalt von 500 mg/l bis zum Dreifachen. In der Kohlensäurewanne wird CO2 in Form von Gasbläschen freigesetzt, die sich auf der Haut des Patienten festsetzen.

b) Wirkungsmechanismus und Wirkung

Über die Haut dringt Kohlensäure in den Körper ein. Die CO2-Bläschenhülle auf der Haut bewirkt beim Patienten ein verändertes Kälteempfinden, so dass das CO2-haltige Wannenwasserum 2° C wärmer empfunden wird als CO2-freies Wasser, etwa Leitungswasser. Die über die Haut in den Körper eindringende Kohlensäure bewirkt an der Haut eine Rötung als Zeichen einer gesteigerten Durchblutung derselben, bezeichnet als Hyperämie. Über diese Wirkung an der Haut hinaus hat die Kohlensäure systemische Wirkung im Organismus:

  • Abnahme der Blutviskosität, d. h. Verbesserung der Fließfähigkeit des Blutes;
  • Abnahme des Widerstandes in bestimmten Blutgefäßen, z. B. der Gefäße des Kopfes, des Herzens wie der Blutgefäße in den Beinen, was zur Verbesserung der Durchblutung in diesen Organen führt;
  • Abnahme der Schlagfrequenz des Herzens (Pulsschlag)
  • Abnahme des systolischen wie diastolischen Blutdruckes durch den sinkenden Strömungswiderstand in den Blutgefäßen. Daraus resultiert ein vergrößertes Herz-Zeit-Volumen. Das Herz-Kreislauf-System wird sozusagen auf einen Schongang eingestellt. Die Herzarbeit wird ökonomisiert;
  • Erleichterung der Freisetzung des ans Blut gebundenen Sauerstoffs in den feinsten Gefäßen der Organe (Boreffekt) und somit eine Verbesserung deren Sauerstoffversorgung (Oxygenierung);
  • schließlich wirkt die Kohlensäure schmerzlindernd und antiseptisch, d. h. desinfizierend.

Durch wiederholte Anwendung von CO2-Bädern lässt sich die durchblutungsfördernde und entlastende Wirkung der Kohlensäure auf das Herz-Kreislauf-System und die Organe eine Zeit lang stabilisieren. Bei Störungen des unwillkürlichen (vegetativen) Nervensystems kommt es durch die Kohlensäure zur Tonusverschiebung und somit zur Harmonisierung und psychischen Stabilisierung.

c) Indikation und Kontraindikation

Aufgrund der Wirkung von CO2 auf die Haut werden CO2-Bäder bei Durchblutungsstörung eingesetzt bei:

  • Raynoldsyndrom
  • Sklerodermie
  • Sudeck`scher Erkrankung, bei der der Knochen (nach schlecht verheilter Fraktur) mit beteiligt ist.

Aufgrund der systemischen Wirkung der Kohlensäure sind es folgende Indikationen:

  • Grenzwerthypertonie
  • Zustand nach Schlaganfall
  • Zustand nach Herzinfarkt, Koronargefäßerweiterung (PTCA) mit oder ohne Stent sowie nach Bypassoperation (ACVB)
  • Herzrhythmusstörungen mit und ohne Schrittmacher
  • periphere arterielle Durchblutungsstörung der Beine mit Hautbeteiligung und verminderter schmerzfreier Gehstrecke („Schaufensterkrankheit“)
  • neurocirculatorische Störungen, z. B. bei Zuckerkrankheit (diabetische Polyneuropathie)

Infolge der Alterung der Blutgefäße oder als Folge beispielsweise der Zuckerkrankheit oder des Bluthochdrucks kommt der durchblutungssteigernden Wirkung der CO2-Bäder bei Maßnahmen der Altersprävention, der Geroprophylaxe, eine große Bedeutung zu. Auf diese Förderung der Lebensqualität bei der bekannten Steigerung der Lebenserwartung wird bei den Kombinationsbädern näher eingegangen. Schließlich seien im Rahmen der Wirkung von CO2-Bädern auf das vegetative Nervensystem als Indikation:

  • vegetative Dysregulation,
  • psychovegetative Erschöpfungszustände
  • sowie wegen der zusätzlichen Kompressionswirkung des Wassers auf venöse Blutgefäße die n chronische Veneninsuffizienz mit oder ohne Stauungsödemen erwähnt.

Kontraindikationen sind für CO2-Bäder die, die für alle Bäder gleich welcher Inhaltsstoffe gelten:

  • schwere Herzleistungsschwäche beispielsweise bei schwerem Herzklappenfehler
  • akute Beinvenenthrombose

d) Allgemeine Hinweise

Die aus dem Wannenwasser austretende Kohlensäure sammelt sich als Schicht auf der Wasseroberfläche an. Beim Bad sollte der Patient Mund und Nase nicht unmittelbar an der Wasseroberfläche halten, da er sonst vermehrt CO2 einatmet, was wiederum zu Kreislaufstörung durch Überforderung des körpereigenen Kompensationsmechanismus führen kann. Wie bei allen Bädern sollte man auch beim CO2-Bad vor Badbeginn die Blase entleeren, da es nach dem Eintauchen zum vermehrten Harndrang (Badediurese) kommt.

e) Kohlensäurebad mit Sauerstoff – Sauerstofftherapie

Die Sauerstoff (O2)-Therapie ist durch den Dresdner Professor Manfred von Ardenne insbesondere in den osteuropäischen Ländern bekannt geworden. Er ließ bei unterschiedlicher körperlicher und geistiger Betätigung die Patienten Sauerstoff inhalieren und erzeugte dadurch eine verbesserte Sauerstoffversorgung in bestimmten Organen. Im Kohlensäure (CO2)-Bad mit Sauerstoff (O2) wird der Gedanke der O2-Therapie aufgegriffen und deren Effizienz durch die im vorangehenden Abschnitt beschriebenen durchblutungsfördernden Wirkung der Kohlensäure verstärkt. Der Patient befindet sich im Kohlensäurebad bei 34 – 36° C für 20 Minuten und atmet über eine Nasenbrille bzw. Atemmaske medizinischen Sauerstoff ein. Die Kohlensäure steigert wie beschrieben über die Haut die Durchblutung und in der Lunge wird das vermehrt zirkulierende Blut mit Sauerstoff angereichert. Der Sauerstoff wird dann in den Zielorganen z. B. Gehirn, Herzmuskel oder Beinmuskulatur vermehrt abgegeben. Ein bestehender Sauerstoffmangel kann so beseitigt und die Leistung der betreffenden Organe gesteigert werden. Hierbei wirkt der beschriebene Boreffekt sowie die Erweiterung feinster Blutgefäße durch Sauerstoffeinwirkung (Eröffnung präkapillärer Sphinkter) wirkungsverstärkend.

Hauptindikationen der Sauerstofftherapie im CO2-Bad zusammengefasst:

  • Sauerstoffmangelzustände des Gehirns mit Merkschwäche, Konzentrationsmangel, Vergesslichkeit etc.
  • Sauerstoffmangelzustände des Herzens mit cardialer Leistungsminderung und passagerem Engegefühl im Brustbereich
  • periphere Durchblutungsstörung der Beine mit schmerzhaft eingeschränkter Gehstrecke und intermittierendem Hinken („Schaufensterkrankeit“) sowie mit Hautveränderungen
  • Durchblutungsstörung der Haut, des Binde- und Knochengewebes bei Raynoldsyndrom, Sklerodermie und Sudeck`scher Erkrankung
  • Erschöpfungszustände nach psychischer und physischer Überforderung, nach Krankheit mit verzögerter Rekonvaleszenz sowie Leistungsknick und Leistungsdefizit beim Burn-out-Syndrom

Die Kohlensäure-Sauerstoffkombination wird auch Teil der später zu beschreibenden Alterspräventionsmaßnahmen im großen Regenerationsbad sein.

4. Radon-Kohlensäure-Kombinationstherapie

a) Vorbemerkung

Die Radon-Kohlensäure-Kombinationstherapie verstärkt die Vorzüge des Radonbades durch ein gleichzeitiges Kohlensäurebad. Die spezielle Technik wurde im Kurmittelhaus Sibyllenbad erprobt und seitdem routinemäßig angewandt. Diese Balneotherapie mit dem ortsgebundenen Radonwasser und Kohlensäuremineralwasser ist ein Alleinstellungsmerkmal des Sibyllenbades. Die Kombination beider Heilquellen bringt eine Verbesserung insbesondere in der Verträglichkeit der Radon-Balneotherapie. Das Kurmittelhaus besitzt große Erfahrung im Umgang mit dieser Kombinationstherapie. Ergänzt man die Kombinationstherapie noch durch Sauerstoff-therapie, indem man die Patienten im Rn-CO2-Kombinations-bad zusätzlich medizinischen Sauerstoff einatmen lässt, wie im Abschnitt Kohlensäurebad mit O2-Inhalation beschrieben, erhält man das große Regenerationsbad, ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal des Sibyllenbades. Dieses Kombinationsbad mit Radon, Kohlensäure und Sauerstoff zielt auf die Sicherung der Lebensqualität im Alter ab. Darauf wird später eingegangen.

b) Radon-Kohlensäure-Bad

Im Rn-CO2-Kombinationsbad beginnen die Patienten in einem Bad mit reinem Wasser der Kohlensäuremineralheilquelle von 36°C, dessen Wirkung sich zunächst voll entfalten kann (siehe Punkt 3.). Im Rückenbereich der Patienten läuft reines Radonwasser gleicher Temperatur zu. Am Überlauf läuft gleichzeitig Mischwasser ab. Am Ende eines solchen Kombinationsbades erreicht das Mischwasser einen Radongehalt von ca. 2 /3 des Radonwassers. Hat das Wasser der ortsgebundenen Heilquelle im Zulauf ca. 2.100 Bq/l, weist das Kombinationsbad eine Aktivitätskonzentration von 1.400 bis 1.600 Bq/l auf. Wegen der CO2-bedingten Mehr-durchblutung (Hyperämie), insbesondere zu Beginn, wird im Rn-CO2-Kombinationsbad trotz niedrigen Radongehaltes der Transfer von Rn etwa verdoppelt, d. h. es geht doppelt so viel Radon über die Haut in den Körper, wird dort besser verteilt und nach gleicher Verweildauer über die Lunge wieder abgegeben. Entsprechend höher ist auch der im Körper zerfallende Radonanteil, der die Radonwirkung verursacht. Der Radonverlust des Kombinationsbades über die Wasseroberfläche wird dadurch gering gehalten, da das Radonwasser ohne Turbulenzen unter der Wasseroberfläche in die Wanne zugeführt wird. Zur Durchführung eines Rn-CO2-Kombinationsbades bedarf es drei Wannenfüllungen, eine mit reinem CO2-Mineralwasser zu Beginn und zwei mit reinem Radonwasser zulaufend während der Badedauer von 20 Minuten.

Etwa dreimal so hoch ist der Energieaufwand verglichen mit dem für ein reines Rn- bzw. CO2-Bad. Trotz erhöhtem Energiebedarf ist das Kombinationsbad einmal wegen seiner besseren Verträglichkeit erforderlich, zum anderen scheint die Wirksamkeit bei den entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, bei:

  • chronischer Polyarthritis (Rheumatiodarthritis)
  • Spondylitis ancylosans (Bechterew´sche Krankheit)
  • Polymyalgia rheumatica (Weichteilrheumatismus)

Desweiteren wird die Kombinationsbalneotherapie bei:

  • Polyneuropathie (z. B. bei Zuckerkrankheit)
  • Neuroborreliose
  • Zosterneuralgie
  • Trigeminusneuralgie
  • Phantomschmerz nach Amputation

eingesetzt, da hier der Durchblutungssteigerung in den nerveneigenen Gefäßen neben der Radonwirkung eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Bei Osteoporose und multipler Sklerose wird die Durchblutungssteigerung im Knochengewebe bzw. Muskelgewebe und bei der Fibromyalgie
die vegetative Tonusverschiebung neben der Radonwirkung als wirkungsverstärkend angesehen. Die nichtentzündlichen Rheumaerkrankungen, wie n Spondylolisthesis (Wirbelgleiten), Bandscheibenschäden mit und ohne Operation, Skoliose der Wirbelsäule, Arthrosen (Hüft-, Knie-, Finger-, Sprung-, Schultergelenksarthrosen etc.) werden bevorzugt nur dann im Kombinationsbad behandelt,
wenn gleichzeitig eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems besteht, also bei zusätzlich bestehender Hypertonie, Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße nach Herzinfarkt, Bypassoperation und Gefäßerweiterung mit Stent,  Herzrhythmusstörung mit und ohne Herzschrittmacher,  Durchblutungsstörung der Beine (periphere arterielle Verschlusskrankheit mit eingeschränkter Gehstrecke), leichter bis mittlerer Herzleistungsschwäche und nach Herztransplantation.

c) Radon-Kohlensäure-Sauerstoff-Bad – das große Regenerationsbad

Im großen Regenerationsbad atmen die Patienten während eines Rn-CO2 -Kombinationsbades von ca. 1.500 Bq/l, 36° C und 20 Minuten Dauer über eine Nasenbrille bzw. Atemmaske medizinischen Sauerstoff ein. Dadurch wird neben der beschriebenen Wirkung von Radon und Kohlensäure die O2-Versorgung (Oxygenierung) der Organe verbessert. Bedenkt man, dass mit zunehmendem Alter die körpereigenen Reparaturmechanismen an Leistung verlieren, das Immunsystem geschwächt ist und die Abwehrkräfte nachlassen, die Beweglichkeit von Knochen und Gelenken nachlässt, Morgensteifigkeit und Anlaufschmerz bestehen, der Abbau von Muskeln und Knochen einsetzt, Fallneigung und Gefährdung durch Knochenbrüche wächst, n die Durchblutung der Herzkranzgefäße und der Beine vermindert ist und teils Schmerzen verursacht, der Blutdruck steigt und damit die Gefährdung eines Schlaganfalls wächst, die Lungen nicht mehr hinreichend Sauerstoff einatmen und dadurch das Blut an Sauerstoff, dem „Brennstoff“ unserer Organe, verarmt, die Merkfähigkeit, die Konzentration und das Erinnerungsvermögen infolge Sauerstoffmangels des Gehirns nachlassen und die Haut an Spannung, Festigkeit und Glätte verliert, hat das Zusammenwirken von Radon, Kohlensäure und Sauerstoff im großen Regenerationsbad eine elementare Bedeutung für die Erhaltung und Sicherung der Lebensqualität im Alter, der Altersprävention oder auch Geroprophylaxe genannt.

Bedenkt man weiter, dass die Lebenserwartung in Deutschland um die 80 Jahre liegt, bei der Frau etwas höher als beim Mann und die Zahl älter werdender Menschen steigt, sind Maßnahmen der Altersprävention zur Wahrung der Selbständigkeit, sozialer Unabhängigkeit und Bewahrung vor Pflegebedürftigkeit von größer werdender sozialer wie auch volkswirtschaftlicher Bedeutung.

5. Bewegungstherapie im Wasser

Einen großen Stellenwert hat die Bewegungstherapie im Wasser in den verschiedenen Ausführungsformen im Kurmittelhaus Sibyllenbad. Es gibt prinzipiell zwei Einwirkungsmöglichkeiten des Wassers bei der Bewegungstherapie:

Einmal lässt man passiv das bewegte Wasser von den Schwalldüsen (Schwanenhälsen) oder von den unter der Wasseroberfläche befindlichen Druckstrahlmassagedüsen gegen den weitgehend ruhenden Körper strömen und erzeugt auf diese Weise in der Nähe der betroffenen Gelenke eine Massagewirkung. Oder aber man bewegt aktiv das betreffende Gelenk gegen den Widerstand des Wassers und übt auf diese Weise ein Bewegungstraining aus. Diese Bewegungstherapie kann in Eigeninitiative (Bewegungsbad in kontrollierter Selbstbehandlung), aber auch als Einzelbehandlung oder in Gruppen unter Anleitung eines Therapeuten (Bewegungsbad einzeln bzw. Bewegungsbad Gruppe) ablaufen. Die Bewegungsbecken enthalten Wasser aus der KohlensäureMineralquelle, dessen Wirkungsweise im Kapitel CO2-Balneo-therapie beschrieben ist, nur in abgeschwächter Intensität. Enthält ein Wannenbad 100 % Kohlensäure-Mineralwasser, so ist der Anteil desselben im Bewegungsbecken bzw. Therapiebecken des Innenbereichs des Kurmittelhauses 50 – 70 %, in der Kaltlaufbahn des Heilwasserparcours im Außenbadebereich 100%. Insbesondere die Stimulation der Hautfunktion durch CO2 und deren gesteigerte Durchblutung empfindet der Benutzer des Bewegungsbades als besonders wohltuend. Die Anwendungstemperatur des Bewegungsbeckens wie des Therapiebeckens im Innenbereich liegt ähnlich wie bei einer Therme zwischen 34° C und 36° C. In diesem Temperaturbereich, dem so genannten Thermoindifferenzintervall ergibt sich eine nur geringe Anforderung an die körpereigene Thermoregulation. Im Verlauf des Bades erwärmen sich allmählich die Körpergewebe. Dabei nimmt die Elastizität des Bindegewebes vor allem in Gelenknähe zu, die Durchblutung in allen Gewebsanteilen steigt, die Muskulatur entspannt sich. Nunmehr lassen sich in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Gelenke leichter mobilisieren und Bewegungsdefizite durch wiederholtes Training vermindern. Dies betrifft nicht nur funktionelle Bewegungseinschränkungen (Folgen von Fehlhaltung oder Fehlbelastung beispielsweise am Arbeitsplatz oder beim Autofahren), sondern auch die Beeinträchtigung nach Lähmungen, nach operativen Eingriffen, nach stumpfen Unfallverletzungen mit Gelenkbeteiligung, bei Gelenkersatz sowie bei Muskelschwäche. Das Bewegungsbad einzeln ist hier besonders effektiv. Der Therapeut ist gemeinsam mit den Patienten im Wasser und geht gezielt auf das spezielle Bewegungsdefizit der Patientenein. Die Patienten erfahren vom Therapeuten, welche Übungen zum Abbau der Bewegungseinschränkung und zum Aufbau der Muskulatur wichtig sind. Das ist eine Besonderheit der Bewegungstherapie im Kurmittelhaus Sibyllenbad.

Übungsbehandlng im Bewegungsbad Einzelterapie, Patient und Therapeut im Bewgungsbad zusammen

Durch den Auftrieb des Wassers verliert der Körper über 90 % seines Gewichtes, d. h. man braucht längst nicht mehr so viel Muskelarbeit zum Halten des Gleichgewichts wie bei Bewegungsübungen im Trockenen. Der Bewegungsablauf ist im Bad wesentlich leichter und ungehinderter; die Angst vor einem Sturz z. B. bei Osteoporosepatienten oder Schlaganfallpatienten lässt im Wasserbecken nach, die Bewegungsabläufe erfolgen weniger verkrampft. Umgekehrt muss gegenüber Trockenübungen neben der moderaten thermischen Belastung die Kehrseite des Auftriebs, der hydrostatische Druck, als Belastungsfaktor in Kauf genommen werden. Beim Eintauchen in das Badewasser steigt der Druck im Bauchraum, wobei es zu einer leichten Erschwernis beim Einatmen, allerdings auch zu einer Erleichterung beim anschließenden Ausatmen kommt. Dies kann man als Trainingseffekt für die Atemhilfsmuskulatur nutzen.

Die Blutverschiebung aus der Peripherie, d. h. aus den Beinen in das Niederdrucksystem des Brustkorbes, führt zu einem vergrößerten Füllungsvolumen des Herzens, das Herz schlägt langsamer.
Der gesteigerte venöse Blutfluss zum Herzen wirkt nahezu wie eine unblutige Transfusion. Um sich vor Überlastung zu schützen, wird im Vorhof des Herzens eine hormonähnliche Substanz ausgeschüttet, die die bekannte Badediurese (vermehrter Harndrang – daher vor dem Baden die Blase leeren!) auslöst. Es kommt ferner zur Verminderung der orthostatischen Kreislaufbelastung, d. h. die Anpassungsanforderungen an das Herz-Kreislaufsystem zur Regulierung der Blutdruckunterschiede nehmen ab. Wirkt der hydrostatische Druck des Wassers auf die Beinvenen wie ein Kompressionsstrumpf, muss man seine Wirkung auf Herz und Kreislauf beim Verlassen des Bades beachten. Nunmehr erfolgt nämlich umgekehrt ein verstärkter Rückfluss des Blutes aus dem Niederdrucksystem des Brustkorbs in die Beine. Die Aufnahmefähigkeit für das einfließende Blut ist jetzt höher als beim Betreten des Wassers, da durch die Thermoregulation der Muskeltonus der Venen reduziert ist und daher die Venen mehr Blut aufnehmen können. Bei längerem Stehen besteht deshalb Kollapsgefahr, dem dadurch begegnet wird, dass nach dem Verlassen des Bewegungsbeckens die unteren Extremitäten von der Zehenspitze zum Knie hin wiederholt mit kaltem Wasser abgeduscht werden, was den Venentonus wieder erhöht. Noch wirkungsvoller auf den venösen Rückfluss ist das wiederholte Durchschreiten der Kaltwasserlaufbahn des Heilwasserparcours im Außenbereich des Sibyllenbades (siehe nächstes Kapitel). Es wird zudem empfohlen, sich nach dem Bad hinzulegen und dabei die Füße über das Herzniveau zu lagern. Die Nachruhe ist ohnehin angezeigt, da warme Bäder eine allgemeine vegetative Tonusverschiebung bewirken, das zur Aktivitätsabnahme und zu einem erhöhten Ruhebedürfnis führt. Schließlich sei erwähnt, dass im Bewegungsbad bei der genannten Temperatur von 34° C bis 36° C im Körper der Patienten Endorphine freigesetzt werden. Endorphine sind Hormone, die zur Schmerzlinderung beitragen können.

Bedeutsam ist auch der Kontakt zwischen den Patienten im Bewegungsbad Gruppe. Patienten, die durch ihre Krankheit bzw. Behinderung zur Isolation neigen, erhalten hier die Möglichkeit zum sozialen Kontakt zu ähnlich Betroffenen. Ein besonderes Gewicht hat die Therapie im Bewegungsbad bei allen chronisch-degenerativen und chronisch-entzündlichen Gelenk- und Wirbelsäulenprozessen als Ergänzung zur (pas-
siven) Rn- bzw. Rn-CO2-Balneotherapie, für die Stimulation des Heilprozesses bei Zuständen nach Operationen und nach unfallbedingten Knochen- und Gelenksveränderungen, bei der Osteoporose und schließlich wiederum bei der Steigerung der Lebensqualität im Alter (Geroprophylaxe),
wobei die Stimulation der körperlichen und geistigen Beweglichkeit höchste Priorität hat.

Die Aufenthaltsdauer im Bewegungsbad sollte im Allgemeinen etwa 20 Minuten betragen. Bei erhöhtem Blutdruck oder Venenschwäche kann eine deutlich längere Dauer sinnvoll sein. Eine vorausgehende Abklärung durch den Arzt ist hierfür erforderlich.

6. Heilwasserparcours

Der Heilwasserparcours besteht aus zwei Teilbereichen: einer 70 cm tiefen Kaltwasserlaufbahn (18° C – 20° C) mit seitlich integriertem Tauchbecken, Wassertiefe maximal 1,20 m und einer Warmwasserlaufbahn mit einer Temperatur von etwa 34° C. Beide Wasserbahnen sind mit Wasser aus der kohlensäurehaltigen Mineralheilquelle gefüllt. Der Kaltreiz des kohlensäurehaltigen Mineralwassers im Heilwasserparcours wirkt durchblutungsfördernd auf die Venen, die Kohlensäure auf die arteriellen Gefäßbahnen. Im Wechsel mit der Warmwasserlaufbahn können sowohl unter gezielter Anleitung eines Therapeuten als auch in Eigenmotivation folgende Erkrankungen behandelt werden:

  • chronische Venenschwäche und Krampfaderleiden
  • arterielle und venöse Durchblutungsstörungen, besonders bei Diabetes mellitus
  • periphere arterielle Verschlusskrankheit mit und ohne eingeschränkter Gehstrecke
  • Zustand nach Gefäßoperationen (z.B. Bypassoperation, Gefäßerweiterung, Gefäßersatz)
  • Kreislaufregulationsschwäche mit niedrigem Blutdruck, besonders bei Kindern ab zehn Jahren und heranwachsenden Jugendlichen

7. Überwärmungstherapie

Als Ergänzung zu der moderaten Überwärmung im Bewegungsbecken oder in den Wannenbädern gibt es ein Hyperthermiezentrum, das Dampfbad. Dies ist ein geschlossener Raum mit nahezu 100 % Luftfeuchtigkeit und einer Lufttemperatur von ca. 45 -50 ° C. Es wird hier ein anderes Prinzip als in der Sauna ausgenutzt. Während in der Sauna eine niedrige Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 100° C zur Aktivierung der Schweißsekretion und Schweißverdunstung und damit zu einer Verdunstungskälte führt, bewirkt der Aufenthalt im Dampfbad mit hohem Wasserdampfgehalt, dass die Luftfeuchtigkeit auf der Körperoberfläche unter Wärmeabgabe auskondensiert. Die Kondensationswärme und die Überwärme des Dampfbades führen zu einem Wärmestau im Körper. Dies steigert den Stoffwechsel, fördert gewisse Organfunktionen und steigert die Immunabwehr des Körpers. Nach Verlassen des Dampfbades gilt wie nach dem Verlassen des Bewegungsbades: die unteren Extremitäten mit kaltem Wasser abduschen oder die Kaltlaufbahn des Heilwasserparcours aufsuchen. Am besten schließt man eine Gesamtkörperdusche mit kaltem Wasser an.

Hinweise:

Patienten mit ausgeprägten Krampfaderleiden sowie Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sollen die Herzkreislaufbelastung durch den Wärmestau im Dampfbad meiden.

Als Orientierung zur Dauer des Aufenthaltes im Dampfbad dient den Gästen der automatische Licht-Farbwechsel alle fünf Minuten.

8. „Sibyllenbader Kur“ mit Radon und Kohlensäure als ambulante Vorsorgemaßnahme

Die Radon-Kohlensäure-Balneotherapie kombiniert mit den unterschiedlichen Therapieformen im Bewegungsbad, zusammengestellt in einem badeärztlichen Kurplan, ist die „Sibyllenbader Kur“. Früher als „ambulante Badekur“ bezeichnet, ist sie jetzt eine ambulante Vorsorgemaßnahme bei drohender oder bestehender Erkrankung zu Lasten der Krankenkassen. Eine solche Kur hat mit Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit primär nichts zu tun und ist somit auch für Rentner gedacht. Ergänzt werden diese Anwendungen je nach Bedarf durch Krankengymnastik einzeln oder mit Laufband bzw. Geräte gestützt, Natur- bzw. Paraffinfangopackungen, Massagen unterschiedlicher Gestaltung, medizinischen Lymphdrainagen, Elektrotherapie, Inhalation und dem Heilwasserparcours. Die Kurdauer beträgt 21 Tage. Eine kürzere Dauer (etwa für zwei Wochen) ist möglich, eine Kurverlängerung muss während einer Kur durch die Krankenkasse genehmigt werden. Für eine Kur (ambulante Vorsorgemaßnahme, s. o.) stellt man mithilfe des Haus- oder Facharztes (Orthopäde, Rheumatologe bzw. Internist) einen Antrag bei der zuständigen Krankenkasse.

Hier finden Sie den neuen digitalen Kurantrag. Mit nur fünf Klicks können Sie Ihr individuelles Antragsformular für Ihr (Fach-)Arzt-Gespräch erstellen, um eine ambulante Badekur (Vorsorgemaßnahme) bei Ihrer Krankenkasse zu beantragen.

Seit 2021 ist die ambulante Vorsorgemaßnahme wieder eine Plichtleistung gesetzlicher Krankenkassen. Nach Genehmigung erhalten Sie den Kurarztschein, Kurmittelschecks bzw. Bewilligungsschreiben sowie ggf. die Zusage über den Zuschuss für die Unterkunft. Bitte nutzen Sie bei genehmigter Kur die Telefonsprechstunde des leitenden Badearztes. Nutzen Sie diesen Vorteil und klären Sie vorab medizinische Fragen. Kurpatienten erhalten aufgrund der Telefonsprechstunde bereits vor Anreise einen vorläufigen Terminplan inklusive Termin beim Badearzt. Dadurch können Sie Ihren Aufenthalt besser planen und Sie sparen außerdem Wartezeiten bei der Ankunft. Der Telefonkontakt ersetzt nicht das Beratungsgespräch beim Badearzt.

Hinterlassen Sie bitte unter Tel. 09638 933-0 bei unserem Gästeservice Ihre Kontaktdaten und die Zeit, wann wir Sie am besten erreichen können. Der leitende Badearzt meldet sich dann bei Ihnen.

Ihre Krankenkasse übernimmt die Arztkosten (bitte Versichertenkarte mitbringen) sowie 90% der Anwendungskosten (auch bei Naturfango-Packungen). Ebenso wie bei Kassenrezepten leisten Sie eine Zuzahlung von 10% der Anwendungskosten sowie Rezeptgebühr(en).

Die Indikationen für eine Sibyllenbader Kur sind in den vorangehenden Kapiteln II. bis V. ausführlich beschrieben. Sie sollen hier noch einmal kurz zusammengefasst werden:

  1. Arthrosen mit oder ohne Gelenkersatz (TEP) (Hüft-, Knie-, Finger-, Sprunggelenkarthrosen etc.)
  2. nicht entzündliche Rheumaerkrankung der Wirbelsäule (Wirbelgleiten, BS-Schäden mit oder ohne Operation, Skoliose, etc.)
  3. chronisch entzündliches Gelenkrheuma (chronische Polyarthritis oder Rheumatoidarthritis)
  4. chronisch entzündliche WS-Erkrankung (Morbus Bechterew)
  5. Osteoporose
  6. Fibrobromyalgie
  7. Nervenerkrankungen (diabetische Polyneuropathie, Neuroborreliose, Zosterneuralgie, Trigeminusneuralgie, Phantomschmerzen
  8. Multiple Sklerose

Diese Indikationen sind insbesondere dann für eine Sibyllenbader Kur prädestiniert, wenn sie mit folgenden Erkrankungen kombiniert sind:

  • Hypertonie
  • Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße (Zustand nach Herzinfarkt, Bypass, Gefäßerweiterung mit und ohne Stent)
  • Durchblutungsstörung der Beine und Hände (periphere arterielle Verschlusskrankheit mit schmerzhaft eingeschränkter Gehstrecke, Raynoldsyndrom, chronische Venen-insuffizienz)
  • Durchblutungsstörung des Gehirns (Zustand nach Hirnschlag, Gefäßverengung der Kopfschlagadern)
  • Herzrhythmusstörung mit und ohne Schrittmacher
  • leichte bis mittlere Herzleistungsschwäche
  • Erschöpfungssyndrom nach körperlicher und psychischer
  • Überlastung und nach Unfall oder Operation
  • chronische und allergische Erkrankung der Atemwege
  • Psoriasis

Eine ambulante Vorsorgemaßnahme wird badeärztlich begleitet. In der Regel stellt sich der Kurpatient zum Anfangs- und Abschlusstermin beim Badearzt vor.

9. Die Sibyllenbader Heilquellen und die wichtigsten Quellwirkstoffe

kohlensäuremineralhaltige Sibyllenquelle
Temperatur 12,3 ° C
radonhaltige Katharinenquelle

Temperatur 9,4 ° C

Radongehalt (222Rn) <1,0 nCi/l 83,5 nCi/l bzw. 3100 Bq/l
freies Kohlendioxid (CO2) mg/l 704,00 35,2
Natrium (NA+) mg/l 161,5 19,7
Calcium (CA 2+) mg/l 106,9 21,0
Magnesium (Mg2+) mg/l 31,7 6,4
Eisen (Fe2+, Fe3+) mg/l 2,7 1,3
Fluorid (F) mg/l 0,9 0,2
Chlorid (Cl) mg/l 72,8 21,4
Sulfat (SO42-) mg/l 44,4 18,5
Hydrodencarbonat (HCO3-) mg/l 775,0 90,0

Bild: Deutsches Bäderbuch, Vereinigung für Bäder- und Klimakunde e. V. (Hrsg.)

  • radonhaltige Katharinenquelle T1 und T2
  • kohlensäuremineralhaltige Sibyllenquelle – Quellen “E1 und E2” sowie M5

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10 Fragen zur Radontherapie

Immer wiederkehrende Fragen zur Radontherapie werden wissenschaftlich fundiert und allgemein-verständlich beantwortet. Herausgeber dieser 10 Fragen ist EURADON – Verein Europäische Radonheilbäder e.V. :

Frage 1 – Was ist Radon?

Radon, genauer Radon-222, ist ein natürliches, radioaktives Gas das geruch- und farblos ist und als Edelgas keinerlei chemische Verbindungen mit Körperstoffen eingeht und nur über die hochenergetische Alphastrahlung mit niedriger Eindringtiefe bis zu 4 Zell-reihen wirkt. Quelle dieses Edelgases ist das in der Erdrinde überall enthaltene Radium, ein Metall, das wiederum durch Zerfall von Uran entsteht.

Die physikalische Halbwertszeit von Radon beträgt 3,8 Tage, die biologische nur 20 bis 30 Minuten. Das heißt, dass die Hälfte des Radons nach dieser Zeit vom Körper ausgeschieden ist. Schon nach wenigen Stunden ist kein Radon mehr im Körper nachweisbar. Bei der Diskussion um ein radonverursachtes Risiko geht es eigentlich nicht um das Edelgas selbst, sondern um seine „Töchter“: Radon zerfällt wiederum in eine Reihe kurzlebiger Folgeprodukte, in Polonium, Wismut und Blei. Sie können nur zu einem ganz geringen Teil im Körper haften bleiben, während Radon als Edelgas keine chemischen Verbindungen im Organismus eingeht. Es zerfallen jedoch nur ein bis zwei Prozent des Radons im Körper, so dass der Anteil der Folgeprodukte sehr klein ist. So sind auch nach jahrhundertelangen balneologisch-therapeutischen Radonanwendungen keine Schädigungen bekannt geworden. Im Gegenteil im Niedrigdosisbereich von Alpha-Strahlen sind positive Effekte auf Zellfunktion und Zellreparatur beschrieben worden.

Frage 2 – Wo tritt Radon auf?

Radon ist überall in der Erdrinde und in der Luft enthalten. Die Radonwerte sind regional sehr unterschiedlich, etwa dort besonders hoch, wo viel uranhaltiges Gestein vorkommt und der Boden sehr gasdurchlässig ist. Das ist zum Beispiel der Fall im Erzgebirge, im Fichtelgebirge, im Frankenwald, im Thüringer Wald, in der Oberpfalz, im Bayerischen Wald, im Hunsrück, in den Hohen Tauern sowie im Mühl- und Waldviertel. Ist Quellwasser von viel Radongas im Erdreich umgeben, kann es ebenfalls radonhaltig sein. Auch in Häusern und Wohnungen tritt Radon auf, abhängig davon, wie dicht der Gebäudeuntergrund und Gebäudeisolierung ist sind. Dies kann zur Schädigung durch Radon-Dauerstrahlenbelastung führen, im Gegensatz zu den Kurzeitbehandlungen in der Radonbalneologie, bei denen positive Effekte dokumentiert sind. Jeder Mensch nimmt über die Atemluft und Nahrung natürliche radioaktive Stoffe auf. Durchschnittlich ist man in Deutschland einer natürlichen Strahlung von 2,4 mSv (Millisievert) im Jahr ausgesetzt. Davon macht das Radon über die Hälfte aus, nämlich 1,4 mSv. Mit der Dosiseinheit Sievert (Sv) kann die biologische Wirkung der Strahlung im Körper ausgedrückt werden. Diese hängt von der Strahlungsart und der Anfälligkeit des betroffenen Körperteils ab. Zu der natürlichen Strahlung kommt die Strahlung aus zivilisatorischen Quellen, die einen Durchschnittswert von 1,6 mSv ergibt. Diese Belastung geht vorwiegend auf den medizinischen Bereich zurück, vor allem auf Röntgenaufnahmen.

Frage 3 – Welche biologischen Wirkungen der Radioaktivität sind bekannt?

Bei ionisierender Strahlung (Radioaktivität) wird Energie übertragen, die – abhängig von der Dosis – im Körper bestimmte Veränderungen in den Zellen hervorruft. Die Strahlen-Experten sind sich einig, radioaktive Strahlung in hohen Dosen kann Krebs auslösen oder Ungeborene im Mutterleib schädigen. Uneinigkeit besteht bei der Frage: Wie hoch ist das gesundheitliche Risiko bei sehr niedrigdosierter Strahlung? Es gibt gesicherte Hinweise aus Tierexperimenten und Bevölkerungsstudien, dass Radioaktivität in geringen Dosen bis zu einem Schwellenwert sogar gesundheitsfördernd sein kann. Die balneologisch tätigen Ärzte gehen davon aus, dass niedrigdosierte Strahlung in Form einer Radonanwendung im Organismus einen kurzen Reiz setzt, der Zellen und Organe stimuliert. Dieser positive Effekt von kleinen Dosen im Gegensatz
zur negativen Wirkung von hohen Dosen wird Hormesis (hormao = griech. anregen, ermuntern) genannt.  Diese Hormesis-Theorie steht der Theorie einer linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung ohne Schwellenwert gegenüber. Das Bundesamt für Strahlenschutz vertritt aus reinen Vorsichtsgründen den Standpunkt, dass radioaktive Strahlung auch in sehr geringen Dosen noch gefährlich sein könnte.*  Dies ist allerdings eine rein theoretische, weil nur rechnerische Annahme – bisher ist keine gesundheitliche Gefährdung durch Radioaktivität in geringen Mengen nachgewiesen worden.
*siehe auch Zusatzfrage (am Ende)

Frage 4 – Kann Radon nützliche Wirkungen im Körper entfalten?

Balneologen – Badeärzte an Radonstandorten schreiben dem radioaktiven Edelgas in niedrigen Dosen entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte zu. Mittlerweile gibt es dafür auch zahlreiche Hinweise aus der Grundlagenforschung:

  1. Die Reparaturkapazität der Zellen für Schäden im Erbgut wird durch die Alpha-Strahlung verbessert. Jede Zelle ist von Natur aus befähigt, Funktionsstörungen bis hin zu bösartigen Entartungen zu erkennen und rechtzeitig zu beseitigen. Werden Zellen zunächst niedrigerer Strahlung, anschließend stärkerer Strahlung ausgesetzt, bleiben die sonst üblichen Schäden der höheren Strahlendosen aus.
  2. Radon bzw. seine Folgeprodukte reichern sich während einer Radonbehandlung in fettreichen Geweben und im Zentralnervensystem an. Das könnte eine gesteigerte Hormonproduktion zur Folge haben. Der schmerzlindernde Effekt einer Radonkur wird u. a. auf die Ausschüttung von Endorphinen (körpereigene schmerzlindernde Stoffe) zurückgeführt.
  3. Das Immunsystem wird positiv beeinflusst: Bei Patienten mit Morbus-Bechterew und degenerativen Gelenkleiden hat sich durch eine Radontherapie die anfangs erniedrigte Aktivität von Abwehrzellen normalisiert.
  4. Die Produktion von Radikalenfängern wird erhöht. Sie machen freie Radikale unschädlich (zerstörerische Stoffwechselprodukte, die u. a. auch bei rheumatischen Prozessen eine wesentliche Rolle spielen).

Frage 5 – Wie wird eine Radontherapie durchgeführt?

Baden, Trinken, Inhalieren – das sind die drei verschiedenen Formen der Radontherapie, wie sie heute in den Heilbädern innerhalb von drei- bis vierwöchigen Kuren
durchgeführt werden. In der Regel werden jeweils 8 – 12 Anwendungen verordnet.

1. Bei Wannenbädern im radonhaltigen Wasser gelangt das Edelgas vorwiegend über die Haut in den Körper, zusätzlich kann das aus dem Badewasser entweichende Radongas eingeatmet werden, was aber häufig durch Wannenabdeckung vermieden wird, auch um die Radonkonzentration im Bad zu erhöhen.
2. Bei einer Kur im Heilstollen atmen die Patienten die radonhaltige Luft ein. Sind die Patienten nicht bekleidet, wird Radon somit auch gleichzeitig auch über die Haut aufgenommen. In Badeorten mit radon-haltigen Quellen können die aufsteigenden Gase auch abgefangen und den Patienten über Hauben zum Inhalieren oder in Kabinen als Dunstbad zugeführt werden.
3. Bei den Trinkkuren mit radonhaltigem Wasser nimmt der Blutkreislauf Radon über den Magen-Darmtrakt auf.

Frage 6 – Gibt es bei der Radontherapie ein Strahlenrisiko?

Schon vor hundert Jahren machte die „Schneeberger Krankheit“ von sich reden: Bergleute im Erzgebirge, die untertage über viele Jahre hohen Radon-und Staubkonzentrationen ausgesetzt waren, starben früh an Lungenkrebs. Inzwischen haben Untersuchungen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen hohen Radondosen und Lungenkrebs ermittelt. Aufgrund dieser Daten wird in Verbindung mit rein mathematischen Modellen ein mögliches Tumorrisiko auch bei einer Radontherapie diskutiert. Andere Krebsarten im Zusammenhang mit Radon schließen die Experten aus. Es ist jedoch zu beachten, dass es sich bei einer Radontherapie im Stollen um bis zu tausendfach niedrigere Werte als in den Bergwerken handelt. Zum Vergleich: Während die Bergleute über Jahre hinweg Dosen bis zu mehreren Sv (Sievert, s. Frage 2) ausgesetzt waren, rechnet man heute bei einer dreiwöchigen Heilstollenkur mit höchstens 1,8 mSv (Millisievert). Das entspricht etwa einer Röntgenuntersuchung der Lendenwirbelsäule in 2 Ebenen. Bei einer Badekur summiert sich dieser Wert sogar auf nur 1 mSv. Zudem waren die Bergleute einer Langzeitbelastung über Jahre ausgesetzt, während in der Radonbalneologie nur Kurzzeitexpositionen zur Anwendung kommen. Eine Radontherapie stellt demnach eine Strahlenbelastung dar, die in der normalüblichen Strahlung untergeht, so die Experten. Die Daten aus dem Bergbau lassen sich auch deshalb nicht auf eine Radonkur übertragen, weil die Luft in den Bergwerken im Unterschied zum Heilstollen auch mit anderen Lungenkrebs erzeugenden Schadstoffen belastet ist, wie z. B. Arsen oder Dieselabgasen und vor allem Feinstaub. Zudem ist der Raucheranteil – etwa jeder 10. rauchende Bergmann bekommt Lungenkrebs – unter den Bergleuten überdurchschnittlich hoch. Berücksichtigt man diese Faktoren, ist selbst bei der pessimistischen Annahme einer linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung ohne Schwellenwert (s. Frage 3), wie sie der Strahlenschutz aus reinen Vorsichtsgründen vertritt, das Lungenkrebsrisiko einer Radontherapie vernachlässigbar klein. Auch die Daten der Dauerbelastung in Wohnräumen mit erhöhter Radonkonzentration lassen sich nicht auf die kurzzeitige Radonanwendung im Rahmen einer Heilkur übertragen.

Für die Radontherapie gilt das Gleiche wie für jede medizinische Anwendung ionisierender Strahlung, z. B. Röntgenstrahlung oder nuklearmedizinischer Verfahren zur Schmerz- und Entzündungslinderung: Der Arzt muss Nutzen und Risiko für den Patienten gegenüberstellen und abwägen.

Frage 7 – Bei welchen Krankheiten ist eine Radontherapie angezeigt?

Im Laufe der über 100-jährigen dokumentierten Erfahrung mit der Radontherapie haben sich einige Krankheitsbilder herauskristallisiert, bei denen sich die Radonkur als spezifisch wirksam erwiesen hat. Das sind:

  1. Erkrankungen des entzündlich-rheumatischen Formenkreises, allen voran die Bechterew`sche Krankheit (Morbus Bechterew), aber auch chronische Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis) im schubfreienIntervall
  2. Degenerative Wirbelsäulen und Gelenkerkrankungen, z. B. Hüft- und Knie-Arthrose, Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule (z. B. Bandscheibenschäden)
  3. Bestimmte Formen des Weichteilrheumatismus; wie Fibromyalgie
  4. Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma bronchiale oder chronische Bronchitis; chronische Sinusitis
  5. Hautkrankheiten, wie Schuppenflechte (Psoriasis) und Sklerodermie.

Bei diesen chronischen Krankheiten kann zwar die Entzündungshemmung und damit auch Schmerzlinderung durch das Radon keine Heilung bringen, aber wesentlich zur Linderung der Beschwerden beitragen. Um die Lebensqualität der Patienten dauerhaft zu verbessern, kann eine Wiederholung der Kur alle ein bis drei Jahre angezeigt sein.

Frage 8 – Wem ist von einer Radontherapie abzuraten?

Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüse und Schwangeren ist von einer Radonkur abzuraten. Auch Patienten mit akuten Erkrankungen sollten sich keiner Radontherapie unterziehen. Erfolgreich behandelte Krebspatienten bedürfen der individuellen ärztlichen Entscheidung. Im Heilstollen darf man nicht unter Platzangst leiden. Bei Kindern und Heranwachsenden muss der behandelnde Arzt über eine mögliche Anwendung von Radon entscheiden.

Frage 9 – Sind die Erfolge einer Radontherapie wissenschaftlich belegt?

Schon seit Jahrhunderten genießen einige heiße Quellen, z. B. auf Ischia oder in Bad Gastein, den Ruf besonderer Heilkraft. Wurde bis dahin ein „Brunnengeist“ für die heilsame Wirkung verantwortlich gemacht, entdeckten Forscher 1904 das Radon als wirksamen Bestandteil der Quellen. Die Radontherapie ist inzwischen in einigen klinischen Studien an Patienten wissenschaftlich untersucht worden – mit positivem Ergebnis. Bei allen Untersuchungen fällt auf, dass die therapeutische Wirkung des Radons mit Verzögerung eintritt, dann aber mehrere Monate anhält. In genau kontrollierten Doppelblindstudien, bei denen weder die Patienten noch die untersuchenden Ärzte wussten, welcher Patient Radon erhielt und welcher nicht, wurde seine therapeutische Wirksamkeit erhärtet.

Hier einige Beispiele:

  1. An 60 Patienten mit chronischer Polyarthritis, die sich einer 4-wöchigen stationären Rehabilitation mit med. Bädern, Krankengymnastik u. a. Behandlungen unterzogen, konnte gezeigt werden, dass radonhaltige Kohlensäurebäder besser wirken als radonfreie. Die Patienten, die mit Radon behandelt wurden (15 Vollbäder), hatten deutlich weniger Schmerzen und konnten sich besser bewegen als die Vergleichsgruppe (ebenfalls 15 Vollbäder). Während bei der Kontrollgruppe die durch die Therapie eingetretene Besserung schnell wieder abklang, war bei der Radongruppe der positive Effekt auch noch 6 Monate nach der Behandlung festzustellen.
  2. 262 Patienten mit Morbus Bechterew erhielten stationär vier Wochen lang Reha-Maßnahmen mit intensiver Therapie, wie Krankengymnastik und Sport; ein Teil von ihnen inhalierte zusätzlich im Radonstollen. Sie hatten auch noch neun Monate später signifikant weniger Schmerzen als die Vergleichsgruppe, die kein Radon inhaliert hatte. Besonders interessant ist dabei der Einspareffekt von Medikamenten – bedenkt man nicht nur die Kosten, sondern auch die zum Teil erheblichen Nebenwirkungen: Während die Kontrollgruppe ihre anfängliche Dosis an Schmerzmitteln nur um 1/6 reduzierte, und zwar lediglich für die Dauer eines halben Jahres, brauchte die Radongruppe auch noch ein ganzes Jahr nach der Kur ⅓ weniger Schmerzmittel.
  3. In einer weiteren Untersuchung mit 100 Morbus-Bechterew-Patienten, die innerhalb von 12 Jahren wiederholt Reha-Maßnahmen durchführten, konnte gezeigt werden, dass der Verbrauch an Schmerzmitteln deutlich niedriger blieb, wenn die Reha-Maßnahmen mit einer Radonstollentherapie gekoppelt waren.
  4. In Russland mit seinen mehr als 30 Radon-Kurorten hatte man von jeher besonders gute Möglichkeiten, die Wirksamkeit von Radon zu testen. Denn hier gewinnt man Radonzubereitungen auch künstlich. Damit konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass der positive Effekt des Radons reproduzierbar und dosisabhängig ist – für Pharmakologen ein Beweis für die therapeutische Wirkung eines Arzneimittels. Zudem konnte durch die Radiumlaboratorien belegt werden, dass die Erfolge des Radons nicht den allgemeinen Kureinflüssen, sondern  wirklich dem Radon selbst zuzuschreiben sind.
  5. 652 Patienten nahmen an der IMuRa–Studie (internationale, multizentrische, randomisierte klinische Radon-Studie) teil – einer in 9 Radonkurzentren an unterschiedlichen Orten ambulant durchgeführten klinischen Studie zur Prüfung der Wirksamkeit von Radon-Behandlungsserien bei chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates. Das Studienergebnis belegt, dass die mit Radon behandelten Patienten eine signifikant deutlichere Schmerzreduktion als die Patienten unter der Vergleichsbehandlung verspürten. Die beobachtete Überlegenheit der Radonbehandlung wies zudem eine Nachhaltigkeit über 9 Monate auf. Dies bestätigt die bereits in früheren, kleineren Studien nachgewiesenen langanhaltenden analgetischen Effekte von seriellen Radonbehandlungen mit „Hafteffekt“. Dieses Resultat beweist erneut, dass durch die Radontherapie eine deutliche Schmerzlinderung möglich ist, die auch über einen Zeitraum von neun Monaten anhalten kann. Für den Patienten kann damit u. U. die Einnahme von Schmerzmedikamenten verringert und sein gesamter Organismus mit Blick auf unerwünschte Medikamentennebenwirkungen entlastet werden. *In Bad Steben in Oberfranken wurden bei 100 Patienten mit degenerativen Wirbelsäulen und Gelenkserkrankungen die klinischen und immunologischen Effekte serieller Radon- und Radon-C0₂ Bäder (9 Bäder in 3 Wochen), doppelblind und randomisiert über 6 Monate in der RADON_01 Studie 2013 untersucht. Weder Patient noch Therapeut wussten, welches Bademedium gerade verabreicht wurde. Die Studie war als Monotherapie ohne zusätzliche medikamentöse oder physiotherapeutische Schmerztherapie angelegt. Ca. 72 % der Patienten mit degenerativen Wirbelsäulen- und Gelenkserkrankungen profitierten mit einer langanhaltenden signifikanten Schmerzlinderung. Schmerzhäufigkeit, Schmerzdauer und Intensität nahmen deutlich ab.  Bei den Radon-C0₂ Bädern, welche Hochdruckpatienten verabreicht wurden sank der Blutdruck über 4 Monate besonders in den Nachtwerten um 13 mm Hg syst. und 4 mm Hg diastolisch ab, ohne dass die Medikamente geändert wurden. Zwischen reinen Radonbädern und Radon-C0₂ Bädern bestand kein signifikanter Wirkungsunterschied hinsichtlich der Schmerzlinderung, da Radon über die C0₂- Durchblutungsförderung der Haut verstärkt aufgenommen wird. Korrespondierend zu den klinischen Effekten fanden sich immunologische Hinweise auf Entzündungshemmung und Immunmodulation ebenfalls über einen Zeitraum von 6 Monaten. So sind der „Hafteffekt“ serieller Radonbäder mit langanhaltender Schmerzreduktion wissenschaftlich nachvollziehbar. Zusätzlich konnten antioxydative und damit antiatherosklerotische Effekte und eine vegetative Umstimmung mit Stimulierung des Vagus-Erholungsnerves nachgewiesen werden. Serielle Radonanwendungen sind somit nicht nur für  entzündlich-rheumatische Erkrankungen, sondern auch  für degenerative Wirbelsäulen-und Gelenksbeschwerden geeignet, an denen über 70% der älteren Menschen leiden. Da diese meist auch begleitende Herzkreislauferkrankungen haben, bieten sich serielle Radon-C0₂-Bäder mit ihren günstigen Nebeneffekten geradezu an. Radonanwendungen haben jahrhundertelange Tradition, Schädigungen sind nicht bekannt geworden, Nebenwirkungen treten im Gegensatz zu Schmerzmedikamenten nicht über dem Placebo-Niveau auf. In unserer demographisch alternden Gesellschaft wird die nebenwirkungsfreie Langzeitschmerztherapie bei degenerativen Wirbelsäulen und Gelenkserkrankungen durch Radonanwendungen deswegen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Frage 10: Wo wird Radontherapie angeboten?

Deutschland: Altenberg, Bad Brambach,  Bad Kreuznach,  Bad Schlema, Bad Schmiedeberg, Bad Steben, St. Blasien/Menzenschwand, Sibyllenbad/Neualbenreuth, Weißenstadt

Tschechien: Jáchymov (St.Joachimsthal)

Polen: Świeradów Zdrój (Bad Flinsberg)

Österreich: Bad Gastein, Bad Hofgastein, Bad Zell

Weitere Radonkurorte in: Bulgarien, Frankreich, Italien, Japan, Ungarn, Ukraine, Russland (mehr als 30 Badeorte), Schweiz, u. a.

Zusatzfrage: Was sagt der Strahlenschutz zur Radontherapie?

„Die Radon-Balneotherapie kann, insbesondere im Hinblick auf die Linderung von Schmerzen, einen günstigen Einfluss auf das Wohlbefinden der Patienten haben mit der Möglichkeit, eine begleitende medikamentöse Schmerztherapie mit ihren zum Teil erheblichen Nebenwirkungen zumindest auf Zeit zu reduzieren. Bei strenger und fachlich kompetenter ärztlicher Indikationsstellung unter Abwägung des Strahlenrisikos sowie sorgfältiger ärztlicher Überwachung der Therapiemaßnahmen und -erfolge kann eine Radon-Balneotherapie bei chronisch schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates medizinisch gerechtfertigt sein. Besondere individuelle Risikofaktoren, wie Rauchgewohnheiten, Alter, Geschlecht und Konstitution des Patienten, sind zu berücksichtigen. Einer Behandlung von Kinder, Jugendlichen und Schwangeren stehen gewichtige strahlenhygienische Gründe entgegen.“
Resümee aus der Stellungnahme des BfS zur Radon- Balneotherapie Quelle: BfS aktuell, Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz 2/00 3. Jahrgang Juni 2000

Weiterführende Literatur:

22 Antworten auf Fragen zum Thema Radon
von Prof. Dr. W. Schüttmann, RADIZ-Information Nr. 14/96

Radon in der Kurortmedizin
Sammelband, zum Teil in englischer Sprache
herausgegeben von H. G. Pratzel und P. Deetjen
ISMH-Verlag Geretsried, 1997
ISBN-Nr. 3-9804437-2-8

Radon und Gesundheit
Berichtsband vom Bad Hofgasteiner Symposion 1998, z. T. in engl. Spra-
che, herausgegeben von P. Deetjen und A. Falkenbach, Europ. Verlag der
Wissenschaften Peter Lang, Frankfurt/M. 1999
ISBN-Nr. 3-631-35532-7

Tagungsbände der
3. Biophysikalischen Arbeitstagung 2001, ISBN 3-9806914-5-4
4. Biophysikalischen Arbeitstagung 2006, ISBN 3-9811258-1-9
5. Biophysikalischen Arbeitstagung 2010, ISBN 3-9811258-7-8
Bezug über Verein RADIZ Schlema e. V.

Radon als Heilmittel
Therapeutische Wirksamkeit, biologischer Wirkungsmechanismus und
vergleichende Risiko- bewertung; herausgegeben von P. Deetjen, A. Fal-
kenbach, D. Harder, H. Jöckel, A. Kaul und H. v. Philipsborn; Schriftenrei-
he HIPPOKRATES medizinische Forschungsergebnisse Band 67 Verlag
Dr. Kovač, Hamburg, 2005
ISBN 3-8300-1768-5

Grundlagen, Heilerfolge und mögliche Nebenwirkungen
der Radonterapie – Eine Informationsschrift für Ärzte und Patienten,
RADIZ-Information Nr. 29/2009

Auszug/Zusammenfassung der wissenschaftlichen Bewertung
„Radon als Heilmittel“ RADIZ-Information Nr. 25/2005
Ist eine Radon-Therapie im Heilstollen oder im Wannenbad der
Gesundheit des Patienten abträglich? – Eine kurz gefasste Patien-
teninformation, RADIZ-Information Nr. 30/2009

Sonderdrucke zum Thema Radon
– aktuelle Aufsätze aus Fachzeitschriften Bezugsquellen:

Literatur erhältlich über:
EURADON – Verein Europäischer Radonheilbäder e. V.
Prof. Dr. B.-Rajewsky-Str. 4, D-08301 Bad Schlema
E-Mail: info@bad-schlema.de
Telefon/Fax: 0049 (0) 3771 / 215515

Kassenrezepte für Physiotherapie und Rehasport

Kassenrezepte

Kassenrezepte gesetzlicher Krankenkassen sind für nachfolgendend genannte Behandlungen  möglich. Die mit „*“ gekennzeichneten Anwendungen und Heilmittel können ebenfalls über Rezepte der Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger abgerechnet werden.

Wir empfehlen Ihnen, rechtzeitig vor Anreise beim Gästeservice Termine für Ihre Anwendungen unter Tel: 09638 933-0 zu vereinbaren. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Rezept bei Behandlungsbeginn nicht älter als 10 Tage ist.

Physikalische Therapie

  • Klassische Massage Therapie (KMT)*
  • Bindegewebsmassage (BGM)
  • Colonmassage
  • Unterwasserdruckstrahlmassage (UWM)*
  • Manuelle Lymphdrainage* (Teil-, Groß- und Ganzbehandlung)
  • Heiße Rolle*
  • Ultraschall-Wärmetherapie*
  • Kältetherapie*
  • Elektrotherapie (einzelner oder mehrerer Körperteile)*
  • Wärmeanwendung mittels Heißluft *
  • Wärmetherapie (Paraffinfango), gegen Aufzahlung ist Naturfango erhältlich*

Krankengymnastik und Physiotherapie

  • Übungsbehandlung im Bewegungsbad (Einzelbehandlung)
  • Übungsbehandlung im Bewegungsbad (Gruppenbehandlung)
  • Krankengymnastik im Bewegungsbad (Einzelbehandlung)*
  • Krankengymnastik im Bewegungsbad (Gruppenbehandlung)*
  • Gerätegestützte Krankengymnastik
  • Krankengymnastik nach Bobath*
  • Traktionsbehandlung (Einzelbehandlung)*
  • Manuelle Therapie*

Bäder

  • Kohlensäurebad*

Je Rezept beträgt die Verordnungsgebühr 10,00 €, die Selbstbeteiligung 10%. Die Zahlung erfolgt  bar oder mit EC-Karte an der medizinischen Terminierung im Erdgeschoss.

Terminabsagen sind 24 Stunden vor Behandlung kostenfrei. Nicht fristgerecht abgesagte Behandlungstermine werden mit einer Stornogebühr von 1,00 € je zu behandelnder Minute in Rechnung gestellt, sollte der Termin nicht mehr vergeben werden.

Um unseren Patienten die Möglichkeit zu geben, die Anwendungszeit vollumfänglich für die Therapie zu nutzen, stehen im Kundenbereich Medizin hinter der Anmeldungstheke im Erdgeschoss Umkleiden und eine begrenzte Anzahl an Schränken außerhalb der Zeitkontrolle zur Verfügung. So können Sie bequem im Bademantel auf Ihren Behandlungstermin warten. Den Schranktransponder zum Schließen und Öffnen erhalten Sie gegen Unterschrift an der medizinischen Terminierung. Diese Schränke sind nur während der täglichen Öffnungszeit des Bereiches Medizin nutzbar, eine Dauerbelegung für die gesamte Aufenthaltsdauer ist leider nicht möglich. Gäste, die auch die Bade- oder Wellnesslandschaft nutzen, bitten wir, die Umkleiden im EG oder UG hinter der Badekasse zu nutzen. Gerne erhalten Sie gegen Pfand einen Transponder mit Badezeitunterbrechung während Ihrer Anwendung in der medizinischen Abteilung.

Auf Wunsch erhalten Sie gegen 30,00 € Pfand und eine Reinigungsgebühr von 4,50 € einen Leihbademantel an der Badekasse.

Orthopädischer Rehabilitationssport

In der Heilwasser-Badelandschaft bieten wir mit unseren speziell geschulten und zertifizierten Physiotherapeuten orthopädischen Rehabilitationssport an. Die Wassergymnastikkurse im Bewegungsbad dauern je Einheit ca. 30 Minuten.

Die Kurse finden nicht an gesetzlichen Feiertagen statt.

Ihr Weg zum orthopädischen Rehabilitationssport:

  1. Der Hausarzt oder Orthopäde verordnet den Rehabilitationssport.
  2. Sie senden als Patient das fertig ausgestellte und von Ihnen unterzeichnete Formular an Ihre Krankenkasse zur Genehmigung. Diese erfolgt in der Regel in wenigen Tagen. WICHTIG: Eine Genehmigung der Krankenkasse ist vorab zwingend erforderlich.
  3. Nach Erhalt der Genehmigung durch die Krankenkasse vereinbaren Sie bitte Termine für die Anwendungen bei unserem Gästeservice unter Tel.  09638 933-0.
  4. Bitte melden Sie sich rechtzeitig vor dem ersten Termin dann an der medizinischen  Terminierung im Erdgeschoss des Kurmittelhauses unter Vorlage der Genehmigung der Krankenkasse und dann geht es nach Ausgabe des Transponders an der Badekasse und dem Umkleiden und Duschen auch schon los.
  5. Die Verordnung muss innerhalb von 3 Monaten nach Ausstellungsdatum begonnen werden. Die Anwendungen erfolgen ohne Zuzahlung. Im Rahmen des Rehasporttermins erhalten Sie jeweils 1,5 Stunden Eintritt für die Heilwasser-Badelandschaft.

Übersichtsplan Sibyllenbad

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Angebote in der medizinischen Abteilung

In der Wannen- und Fangoabteilung, werden die ortgebundenen Heilmittel – radon- und kohlensäuremineralhaltiges Heilwasser sowie Naturfango – im Rahmen einer ambulanten Vorsorgemaßnahme, Privatkur oder als Selbstzahler abgegeben.

Physiotherapie, Massagen, physikalische Therapie  und Bewegungstherapie auch im Heilwasser können sowohl für Privatpatienten als auch auf Kassenrezept verabreicht werden.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Krankenkassen können unsere Angebote zur Gesundheitsprävention zu den Handlungsfeldern „Bewegung“ und Entspannung“ nach Sozialgesetzbuch V bezuschusst werden.

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